Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA holte sie ins Boot, um den Service-Roboter 'Care-O-Bot' zu gestalten: Er erledigt Hol- und Bringdienste, wurde schon in Seniorenheimen getestet. 'Hier ging es auch darum, ein positives Grundbild dem Roboter gegenüber und Akzeptanz zu erzeugen', erläutert Schönherr, der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Produkt- und Industriedesign studierte. Schon als Kind hatte den 61-Jährigen Technisches wie Kreatives gereizt. Eine Ausstellung mit Werken des Industriedesigners Dieter Rams im Design Center Baden-Württemberg, damals LGA-Zentrum Form, wies ihm den Weg. Und dessen zehn Thesen für gutes Design. Dieses müsse, so Rams, brauchbar, unaufdringlich, ästhetisch, ehrlich und umweltfreundlich sein.
Der große Bogen des Produktdesigns
Das Berufsbild des Produktdesigners hat sich seit damals erweitert. 'Während früher einzelne markentypische Produkte gestaltet wurden, ist heute der Bogen viel größer. Dazu gehört die Recherche über die Erfahrungen der Nutzer, deren Probleme und Wünsche, das Umfeld, bis hin zum Wissen um Umwelt, Entsorgung, Nachhaltigkeit.' Gutes Produktdesign sei ganzheitlich, so der Stuttgarter. Es gehe nicht nur um schöne Form und reibungslose Funktion, sondern auch um Strategien und Arbeitswelten: um die Positionierung eines Unternehmens, zukünftige Technologien, Produktionsbedingungen, Vertrieb, erklärt er. 'Entscheidend ist auch das Time-to-Market, wie schnell ein Produkt im Markt ist. Das gilt gerade in der Elektronik: Ist die nächsten Technologie da, lässt sich die alte kaum mehr absetzen.' Dass die Produktzyklen immer schneller werden, bestätigt Christiane Nicolaus, Produktdesignerin und Direktorin des Design Center Baden-Württemberg. 'Innovations-, Design- oder Produktmanager in Firmen müssen Neuerungen in der Technik und im Marketing vorantreiben. Die Krux: abhängig von der Branche sind Märkte übersättigt, es gibt viele ?Me-too-Produkte?', sagt sie. Diese Nachahmerwaren können und kosten oft das Gleiche.