Rheinfelden Alles Sträuben nützt nichts

Die Oberbadische
Auch wenn er sich noch so sträubte, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (Mitte) ist jetzt erst einmal den Rathausschlüssel los. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Rathausstürmen: Jetzt sind die Fanächtler an der Macht

Rheinfelden (lu). Ein Stück weit war’s schon eine schwere Geburt. Denn keine Frage: So ganz einfach und ohne weiteres rückte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt am gestrigen dritten Schmutzigen Dunschtig den Rathaushausschlüssel nicht heraus. „Gib den Schlüssel her“, schrie Zunftrat Klaus Neubert. „Ich krieg’ gleich einen Krampf“, fluchte Ehrenschrat Günther Lützelschwab ob der doch sich schwieriger als erwartet gestaltenden Aufgabe. Mit vereinten Zunft- und Hexenkräften gelang es schließlich aber doch, den Oberbürgermeister abzusetzen und die Macht zu übernehmen. Bis Aschermittwoch regieren ab sofort also wieder die Narren im Rathaus.

„Der OB ist ja ein richtiger Entfesselungskünstler“, staunte schließlich Oberzunftmeister Michael Birlin nicht schlecht, als es Klaus Eberhardt zunächst nicht nur gelungen war, sich aus der Seilschlinge zu befreien, sondern auch die gerade eben von Helmut Augsten frisch gekauften Handschellen zu zerreißen.

Ein echter Narr kennt kein Pardon

Genutzt hat’s letztlich herzlich wenig: Denn ein echter Narr kennt kein Pardon – und schon waren die Rathausschlüsseln in närrischer Hand. Auf dem abgedeckten Brunnen im Kastanienpark rückte der Rathauschef schließlich das begehrte Schlüsselstück heraus. Und er zeigte sich auch noch generös. „Ich hoffe, die Zunft macht noch viele, viele Jahre Fasnacht“, wünschte er sich. „Der Narretei im Alemannenland bringe ich meine absolute Sympathie entgegen“, erklärte er. Es sei einfach ein enormer Aufwand, der da Jahr für Jahr, und ganz besonders in einem Narrentreffen-Jahr, betrieben werde. „Und genau das wollen wir als Rathaus honorieren“, so Eberhardt.

Die Narren hörten das wohl, allein genutzt hat es gestern nichts. Und schon wurde der OB ab- und unters gemeine Volk geführt – leiden sollte er!!

Ungeachtet dessen, hatte das närrische Volk beim traditionellen Mehlsuppeessen der Dinkelbergschrate seinen Spaß. Zur Freude aller spielten unter anderem auch die Guggenmusiken „Ohräquäler“ und auch „Gassemoggis“ auf. Und so wurde es – auch dank wunderbarer Sonneneinstrahlung – eine genüsslich-unterhaltsame Sause unter freiem Himmel.

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