Rheinfelden Autobahntunnel: Feilschen beginnt

Die Oberbadische

Gemeinderat Rheinfelden spricht sich für 400 Meter aus / Kostenbeteiligung von einer Million beschlossen

Rheinfelden (kör). Der Autobahntunnel zwischen Minseln und Karsau soll nach dem Willen des Rheinfelder Gemeinderates 400 Meter lang werden. Dafür ist man bereit eine Million Euro für begleitende Maßnahmen bereitzustellen.

Bevor dieses Paket für die Offenlegungsunterlagen geschnürt wurde, stellte das Planungsbüro Rapp Regio-Plan nicht nur die Kosten für die unterschiedlichen Varianten vor, sondern gab den Politikern auch Argumentationshilfen an die Hand. Und die werden sie auch brauchen, denn das Bundesverkehrsministerium als Auftraggeber sieht den Tunnel als nicht genehmigungsfähig an, das Regierungspräsidium als Planungsbehörde schlägt eine Grünbrücke mit gerade einmal 80 Metern als Kompromiss vor.

Eine solche Grünbrücke würde rund 18,7 Millionen Euro kosten. Das wären „nicht signifikant“ mehr als die 23 Millionen für einen 400-Meter-Tunnel mit nur einer Fahrbahn. Und mehr sei vorläufig sowieso nicht geplant. Und „wann (besser: ob) die nördliche Fahrbahn kommt, ist ungewiss“, wie Regio-Planer Johannes Brandsch festhielt. Er und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sowie eine Minderheit des Gemeinderates tendierten aber eher zu einer Länge von 275 Metern, denn ein solcher Tunnel käme in der ersten Ausbaustufe exakt auf die Kosten der vom Regierungspräsidium ins Auge gefassten Grünbrücke.

Für den Diplom-Ingenieur und Diplom-Mathematiker ist klar, dass man den Tunnelbau sicherlich nicht mit dem „Lärmschutz“-Argument wird durchsetzen können. Denn die Grenzwerte werden auch ohne Tunnel eingehalten. Da würde der Hinweis auf den Landschaftsschutz schon besser verfangen. Außerdem müsse man auch „politisch“ argumentieren und auf den Vergleichsfall im Abschnitt A 98.7 verweisen, wo zwischen Murg und Niederhof auch ein Tunnel, allerdings mit 275 Meter Länge, nachträglich durchgesetzt werden konnte.

Einig waren sich alle Rheinfelder Fraktionen, dass die Grünbrücke „nicht denn Effekt, den wir uns wünschen“ hat, wie Eckhart Hanser für die CDU feststellte. Ähnlich wie er sahen Ewald Lützelschwab (Freie Wähler), Wilhelm Hundorf für die SPD-Fraktion sowie Heiner Lohmann (Grüne) die 400-Meter-Lösung als notwendig an, denn 275 Meter reichen nicht aus, „um das Landschaftsbild zu erhalten“, wie Lohmann argumentierte. Allerdings meinte Karin Reichert-Moser als Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, man könne schon „heilfroh sein, mit 275 Meter in die Offenlegung zu kommen“.

Der Eigenbeitrag von einer Million Euro soll nur für die Verlegung von Forst- und Wirtschaftswegen verwendet werden. Eine direkte Beteiligung an den Tunnelkosten wurde einhellig abgelehnt.

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