Rheinfelden Borkenkäfer fressen sich durch

Die Oberbadische
Oberforstinspektor Gerd Fricker zeigt auf einer Rinde das Brutbild des Buchdruckers: Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Auf dem Dinkelberg bei Rheinfelden sind die Fichtenbestände bereits befallen / Schnell handeln

Von Petra Wunderle

Rheinfelden-Adelhausen. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht und auch Richtung Himmel schaut, dem fallen da und dort die braunen Baumkronen einiger Fichten auf – ein wesentlicher und auch für den Laien gut erkennbarer Hinweis dafür, dass der Borkenkäfer wieder aktiv ist.

In den vergangenen Jahren war die Borkenkäferplage abgeflaut, durch die extreme Wärme und die Trockenheit (Klimaveränderung) ist er wieder präsent. „Explosionsartig“ hat Revierförster Gerd Fricker in den vergangenen Tagen im Adelhausener und Minsler Forst Käferlöcher gefunden und es kommen wahrscheinlich noch mehr hinzu. „Ich gehe davon aus, dass der Borkenkäfer auf dem gesamten Dinkelberg bis ins Wiesental aktiv ist. Zwar ist der Borkenkäfer momentan in verhaltenem Maße und jahreszeitlich spät dran, aber er ist da“, zeigt Fricker auf.

Hauptschädling ist der Buchdrucker, unterstützt wird er vom kleineren Kupferstecher – beide befallen die Fichten. „Schnelles Handeln ist gefragt. Die befallenen Fichten müssen geschlagen werden. Das Holz muss aus dem Wald hinaus. Stehende Bäume chemisch zu behandeln, geht nicht und auf gar keinen Fall darf man ein Feuer machen, dafür ist die Waldbrandgefahr zu groß“, erklärt der Oberforstinspektor. Sein Aufruf an die Waldbesitzer: „Der Borkenkäfer macht weder vor dem Privat-, Stadt- und Staatswald halt. Die Waldbesitzer müssen ihre Wälder eigenverantwortlich kontrollieren. Schauen Sie sich ihren Fichtenbestand an, wenn die Privatwaldbesitzer Rat und Hilfe brauchen können sie sich jederzeit an den zuständigen Revierförster wenden.“ Außerdem sind die Schlagraumkäufer aufgefordert, auch das Holz aufzuarbeiten, denn die im Forst liegenden Fichtengipfel bieten dem Borkenkäfer optimales Brutstättenl.

Tatsächlich wird die Fichte auf dem Dinkelberg ohne menschliches Zutun durch den Schädling dezimiert. Um den Schaden einzugrenzen werden auch vermeintlich gesunde Bäume um die befallenen Fichten herum geschlagen. Wer unsicher ist ob seine Fichten befallen sind, kann jederzeit den zuständigen Förster fragen. Wie viele Fichten befallen werden ist abhängig vom Wetter: Bei lang anhaltender Nässe und Kälte ebbt der Käferbefall ab, bei weiterhin andauernder Trockenheit und Hitze kann sich der Käfer munter weiter vermehren.

„Die befallenen Fichten sterben auf jeden Fall ab. Versuchen sie das befallene Holz so schnell wie möglich aufzuarbeiten. Brauchen sie Rat oder Hilfe, wenden sie sich bitte an den zuständigen Förster“, appelliert Fricker an die Privatwaldbesitzer.

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