Rheinfelden Das Auge schmeckt eben mit

Die Oberbadische
Der „Alterssimulationsanzug“ soll der Auszubildenden Anja Bär helfen, sich in die Bewegungs- und Sinneseinschränkungen älterer Menschen einzufühlen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

St. JosefshausGesundheit steht im Blickpunkt

Rheinfelden-Herten. Die Auszubildende Anja Bär kann gar nichts mehr erkennen. Mit der sichtverengenden Brille tapst sie auf ihren präparierten Überschuhen halb blind durch den Raum: Sie weiß nun, wie Menschen mit Grauem Star ihre Umwelt wahrnehmen, wie eingeschränkt sich Menschen mit Gips und Halskrause bewegen können. Zwei ihrer Kolleginnen lassen sich derweil von einer alten, aber wirkungsvollen Sinnestäuschung in die Irre führen: In allen drei Flaschen ist Apfelsaft. Weil aber ein Getränk gelb, das andere grün und das dritte rot ist, will das Gehirn beim Schmecken unbedingt Kirsch- und Kiwisaft oder ähnliches hineininterpretieren.

Beim Gesundheitstag im St. Josefshaus, der in Herten, Bad Säckingen und Efringen-Kirchen stattfand, steht nicht nur die sportliche Betätigung im Vordergrund, wie Personalleiterin Beate Pfriender-Muck vor Ort erklärte, sondern ebenso die Sensibilisierung für die verschiedenen Aspekte des Themas Gesundheit: die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Sinne, gute Ernährung, externe soziale und seelische Betreuung, Arbeitskleidung, die richtige Entspannung und eben wie bei Bär die Auswirkungen von Krankheiten und Behinderungen. Ermöglicht wird der Gesundheitstag im St. Josefshaus durch die langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Anbietern wie Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Fitness- und Massagestudios. Die Mitarbeiter können sich beraten lassen, Vorträge anhören oder selbst in verschiedener Weise aktiv werden.

Bär ist aber nicht nur Nutzerin des Angebots am Gesundheitstag; sie gestaltet ihn auch selbst mit: Mit ihren Kollegen Natascha Gooneratne und Lucas Lacher hat sie die zehn besten Apps zum Thema Gesundheit zusammengestellt, selbst getestet und bewertet. Ein Angebot, das vor allem die 20- bis 40-Jährigen annähmen, sagt Lacher. Seine Lieblingsapp ist eine, die selbstständig Routen für Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer entwirft und aufzeichnet. Unter den anderen Spitzenreitern befindet sich ein Barcodescanner, der die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und Kosmetika anzeigt, Anleitungen für Krafttraining und Rückenübungen sowie eine App, die Rauchern das Aufhören erleichtern soll.

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