Rheinfelden Dem Volksmund Rechnung getragen

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Vom „Grabbestei“ hat man einen wunderbaren Blick hinab auf Herten. Foto: Heinz Vollmar Foto: Die Oberbadische

Ortschaftsratsbeschluss: Der Hertener Rappenfelsen heißt ab jetzt auch ganz offiziell „Grabbestei“

Der Hertener Hausfelsen, der bisher auf vielen Beschilderungen und in Landkarten als Rappenfels bezeichnet wird, heißt fortan offiziell „Grabbestei.“

Von Heinz Vollmar

Rheinfelden-Herten. Nachdem SPD-Ortschaftsrat Martin Koschmieder vor einigen Wochen die Diskussion um den Namen der markanten Felsnase im Hertener Forst entfacht hatte, hat das Gremium im Rahmen seiner jüngsten Sitzung noch einmal kontrovers über die Bezeichnung des Felsens diskutiert.

Am Ende einigten sich die Ortschaftsräte auf die alemannische Bezeichnung „Grabbestei“, denn so wird Hertens Hausfelsen in alemannischer Mundart genannt, vielfach besungen und auch von den Hertener Narren verehrt.

Bevor es jedoch zur entscheidenden Abstimmung kam, stellte Ortsvorsteherin Sabine Hartmann-Müller drei verschiedene Bezeichnungen für die Felsnase zur Auswahl. Diese lauteten „Grappen- stein“, wie aus einer Karte aus dem Jahr 1785 hervorgeht, sowie „Grabbenstein“ oder „Grabbestein“.

Diskussion mit skurrilen Zügen

Allein aus diesem Vorschlag resultierten dann weitere Erklärungen und Diskussionen, die in Teilen durchaus skurrile Züge annahmen. So bestand Koschmieder darauf, dass man sich – wenn überhaupt – auf die Bezeichnung von 1785 beziehen sollte, während andere Ratsmitglieder heftig darum rangen, ob man den Felsen nun als „Grabbenstein“ oder „Grabbestein“ bezeichnen sollte.

Hartmann-Müller favorisierte hingegen die ans Alemannische angelehnte Schreibweise „Grabbestein“, weil diese historisch bedingt sei und es die alemannische Endung „-stei“ so noch nie gegeben habe. Die bayrische Schwäbin aus Memmingen, wie sie sich selbst bezeichnete, wollte dadurch zumindest in Teilen des Namens einen hochdeutschen Akzent setzen. Am Ende setzten sich dann aber doch die Alemannen unter den Hertener Ortschaftsräten durch und einigten sich mehrheitlich auf „Grabbestei.“

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