Rheinfelden Denkmalschutz für Hochbehälter?

Die Oberbadische
Der Hochbehälter im Karsauer Wald stammt aus dem Jahr 1907. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Gemeinsame Wasserversorgung für Minseln und Karsau / Notleitung wird stillgelegt

Rheinfelden (rr). Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats hat sich am Donnerstagabend mit dem Thema Wasserversorgung befasst. Bereits vor einem Jahr hatte Ralf Göttsche vom Wasserversorger Aqua Regio auf notwendige Investitionen in und um Rheinfelden hingewiesen.

Mit Baujahr 1907 sind die beiden Hochbehälter im Karsauer Wald und oberhalb von Minseln die ältesten, nur wenig jünger sind die abführenden Leitungen. Inzwischen erweisen sich die Hochbehälter und die Dimensionen der Leitungen als zu klein. Sanierung und Umbau wären zu teuer, also schlägt Aqua Regio vor, einen neuen Hochbehälter zu errichten, der die beiden Ortsteile Minseln und Karsau versorgt. Zudem sollen auch eine neue Fallleitung in die Erde gebracht und dabei gleichzeitig die alten PVC-Teile durch PE ersetzt werden.

Drei Bauabschnitte sind für die neue Fallleitung vorgesehen: zunächst vom Hochbehälter Minseln bis zur Kreuzung Wiesental-/Elzmattstraße, dann von dort bis zur Nordschwabener Straße und schließlich als drittem Abschnitt bis zur Kreuzung Kreisstraße/Forststraße. Der erste Bauabschnitt soll schon Ende Juni 2016 fertiggestellt sein, dabei wird es notwendig werden, den Straßenverkehr zeitweise einzuschränken. Der neue Hochbehälter soll neben dem bisherigen entstehen.

In der Aussprache empfahlen Jürgen Räuber (Ortsvorsteher Karsau) und Eveline Klein (Ortsvorsteherin Minseln), die beiden alten Behälter nicht abzureißen. Räuber begründete dies mit deren Bedeutung als erhaltenswerte Relikte aus der Zeit der kommunalen Technisierung. Er schlug vor, die beiden Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen.

Dringend notwendig ist auch die Erneuerung der elektronischen Steuerungs- und Regelungstechnik für das Wasserversorgungsnetz. Für das bisherige Steuerungssystem besteht keine Instandhaltungsmöglicheit mehr, denn sowohl Hard- als auch Software sind überholt und nicht mehr verfügbar.

Bereits in wenigen Wochen soll mit den Arbeiten begonnen werden, der Abschluss ist für 2017 vorgesehen. Von allen Betriebsanlagen sollen zum Zweckverband Wasserversorgung Dinkelberg neue Fernwirk- und Datenverbindungen entstehen. Für die Erneuerung der Steuerungstechnik sind 1,03 Millionen und für die neue Fallleitung 425 950 Euro kalkuliert.

In der Diskussion erbaten mehrere Ausschussmitglieder Auskunft darüber, ob durch die Umbauten und Erneuerungen eine Erhöhung des Wasserpreises notwendig werde. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sagte zu, bis zum Beschluss im Gemeinderat diese Information noch zu besorgen. Göttsche sagte zuvor, es werde sich aber nur um eine geringe Erhöhung handeln. Nach der Auskunft, dass die alte Wasserleitung durch Minseln liegen bleibe, wollte Wilhelm Hundorf wissen, ob diese Rohre künftig für neue Glasfaserkabel zum Breitbandempfang genutzt werden könnten. Darüber, so die Antwort, gab es bereits Gespräche mit dem Landratsamt.

Als drittes Thema zur Wasserversorgung kam nochmals die in den 1950er Jahren geschaffene Notleitung aus dem Kreis Waldshut ins Gespräch. Teile der Leitung wurden jahrelang nicht genutzt. Ein Rohrbruch nahe Riedmatt zerstörte im Vorjahr einen weiteren Abschnitt. Allein die Erneuerung des betroffenen etwa einen Kilometer langen Abschnittes östlich von Rheinfelden würde enormen Aufwand am Bahnkörper erfordern, der Kosten von rund 71 500 Euro verursache würde. Da inzwischen eine Einspeisungsmöglichkeit aus dem Schweizer Rheinfelden besteht, befürwortete der Ausschuss die Stilllegung der alten Notwasserleitung.

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