Rheinfelden Eberhardt bläst die kleine Trompete

Die Oberbadische
Schmissig: das Ballett von „D’ Maximale“ bei den Rheinfelder Zunftabenden. Foto:      Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Rheinfelder Zunftabende arbeiten Zunftabenden Malheurs, Missstände und Ungereimtheiten närrisch auf

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Ob Hochrhein-Center, Entente Florale und Schweizer Kundschaft, ob Weihnachtsmarkt, Adelberg oder auch Parkleitsystem und Klausurtagung in Berlin: Allesamt waren es gefundene Fressen für die Rheinfelder Narren. Erwartungsgemäß wurden auch in diesem Jahr bei den beiden Rheinfelder Zunftabenden Malheurs, Missstände und Ungereimtheiten närrisch aufgearbeitet.

Herauskam eine – mit viereinhalb Stunden vielleicht ein wenig zu lang geratene – Sitzung, die von Kokolores und Klamauk, von Tanz und Show bis hin zum geschliffenen oder gekalauerten Wort lebte.

Auf den einen oder anderen Spruch nur knapp über oder auch mal unter der Gürtellinie hätte man allerdings durchaus verzichten können.

Wiederum neckisch-zünftig von Frau Wäber (Sabine Schütz-Baumgartner“ und Ehren-Ozume Wilfried Markus moderiert, liefen zwei kunterbunte Abende ab, auf die die Narrenzunft zu Recht stolz sein darf.

Den Vogel abgeschossen hatten erneut „Alma & Mariechen“ (Kerstin Strittmatter und Silvia Laabs). Es ist immer wieder köstlich, mit welcher Theatralik und mit welch’ liebreizenden Wortspiel die beiden Höllhooge-Mitglieder den Saal zum Toben bringen. In gewohnt überragender Manier präsentierte sich auch Helmut Augsten. Diesmal plauderte er als „Comtess“ aus dem Nähkästchen, berichtete von buchstäblich lausigen Rokoko-Zeiten am französischen Hof. Ganz klar: Schnell hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Sabine Waibel zeigte sich erstmals auf der Zunftabendbühne in der Rolle als Schweizer Kunde. Dabei punktete sie vor allem mit gefälligem Gesangspart. Ein Wiedersehen gab es zudem mit „Ulf Kasirske“ (Martin Markus), dessen Nummer, am Ende noch gitarrengewaltig unterstützt von Sascha Happle, aber ein wenig zu langatmig geriet. „d’Maximale“ ließen, moderiert von Bruzi Zimmermann, jede Menge Stars und Sternchen auf der Bühne lebendig werden. Das Zunftchörle, dem bisweilen ein wenig die Feinabstimmung beim Gemeinschaftsgesangsvortrag fehlte, nahm neben Hochrheincenter und Adelbergbebauung vor allem den „Weihnachtsgrümpelmarkt aufs närrische Korn.

Einen lässigen Showtanz zur Musik aus dem Musical „Grease“ legte die Zunftgarde Karsau aufs Parkett. Wie immer den krönenden Abschluss bot die Grabbe-Clique mit einem choreografisch perfekt inszenierten anmutig-frechen Tanzmedley.

Stark wie eh und je präsentierten sich die Latscharis. Bei der letzten „Wetten dass…?“-Show blitzte ein ums andere Mal das musikalische und schauspielerische Talent der putzmunteren Truppe auf. Mal brachten sie den Saal mit zu Rhythmusgeräten umfunktionierten Werkzeugkisten und Schraubschlüssel zum Toben. Letztlich schafften sie auch die „Wetten dass“-Saalwette zu gewinnen. Denn in dem zur Heino-Truppe umfunktionierten Ensemble spielten auch „Gastmusiker“ wie Klaus Eberhardt, Zunftmeister Martin Klein und die Schweizer Gemeinderätin Bea Bieber mit, wobei vor allem der Oberbürgermeister der kleinen Trompete viel Leben einhauchte.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading