Rheinfelden Eberhardt: „Fast schon skurrile Momente“

Die Oberbadische
Klaus Eberhardt Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Zentralklinikum: Rheinfelder OB hält Bewertungsverfahren für subjektiv

Rheinfelden (lu). Die Würfel sind zwar noch nicht gefallen, an welchem Standort das künftige Zentralklinikum des Landkreises gebaut wird. Doch nach der Klausurtagung des Kreistages und einer ersten Punktebewertung rangiert der Standort Herten, mit dem die Stadt Rheinfelden ihren Hut in den Ring geworfen hat, nur an dritter Stelle – noch hinter Schopfheim und deutlich hinter Lörrach (wir berichteten).

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt hält mit seiner Enttäuschung nicht hinterm Berg. Er reagiert sogar mit ein wenig Unverständnis. „Ich habe mich schon sehr über die Punktabzüge bei verschiedenen Bewertungskriterien gewundert“, erklärte er und sieht darin fast „schon skurrile Momente“. Und mit dieser Meinung stehe er nicht alleine. Hier sei nicht derart bewertet worden, wie es objektiv auch nachweisbar wäre. Daher beschleicht ihn auch die Annahme, dass die Bereitschaft, ein neues Zentralklinikum nicht am Standort in der Kreisstadt Lörrach zu bauen, nur sehr begrenzt vorhanden sei. „Das Bewertungsverfahren zumindest ist doch recht subjektiv“, so Eberhardt. Gerade Rheinfelden sei bei den Abzügen besonders häufig genannt worden. Und da Kleinvieh bekanntlich auch Mist mache, summiere sich das.

Abzüge gab’s etwa für die Randlage des Grundstücks und die dadurch schlechtere Erreichbarkeit für die Menschen im gesamten Kreis. „Hier wurden aber nur Pauschalwerte und keine Echtfahrzeiten zugrunde gelegt“, moniert der OB. Doch auch Themen wie Schwemmsand im Untergrund, die Feldlerche, das infolge der Rheinnähe höhere Aufkommen von Stechmücken sowie die Lage an der B 34 brachten Abzüge für Rheinfelden.

Nach wie vor verweist Eberhardt auf die Vorzüge des Grundstücks in Herten: Baureife des Grundstücks innerhalb von 18 Monaten, deutlich günstigerer Grundstückspreis als Lörrach, Nähe zur S-Bahn und zum Hertener Bahnhof, Nähe zur Autobahn, ebenes Gelände, gute Anbindung an den ÖPNV, keine Waldflächen in der Nähe, keine Feucht- und Wasserschutzgebiete.

Aufgeben will der OB daher keineswegs. Er will gewisse Punkte in der Bewertung nochmals mit dem Landratsamt und Landrätin Marion Dammann absprechen. In Kürze soll es noch ein Pressegespräch im Rheinfelder Rathaus geben.

Eberhardt legt den Bürgern ferner die Info-Veranstaltung des Landkreises zum Zentralklinikum am Dienstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Bürgersaal ans Herz.

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