Der Spanier und Wahl-Lörracher Agustin Amigo, der an diesem Abend ohne sein Markenzeichen, die Kappe, auftrat und sich als „Schlafzimmergitarrist“ bezeichnete, spielt fast nur selbst komponierte Stücke. Und damit prägt er einen ganz eigenen Stempel. Amigo kann verbal sowie musikalisch „erzählen“, etwa, wenn er Perkussion, Bass und Stimme in ein Stück einbaut. Der Shooting Star der Fingerstyle-Szene verknüpft die Songs mit seiner privaten Geschichte und Karriere. In „Singapur“ fließen Eindrücke von seinem spektakulären Auftritt in der asiatischen Metropole ein, wo er vor 2000 Leuten spielte. Auch stilistisch hat er seine eigene Signatur: Amigos Stücke sind eingängiger, populärer, sein Fingerpicking ist basslastiger, eruptiver, sein Sound rhythmusbetonter, rockiger und härter. Seit Freitagabend wissen wir, dass Amigos Großmutter sein erster Gitarrenfan war und er zur Erinnerung an sie einen Walzer geschrieben hat.
In zwei improvisierten Zugaben, darunter Cyndi Laupers All-time-Hit „Time After Time“, waren der selbstsichere junge Gitarrist und sein Meister und Idol zum Schluss spontan gemeinsam auf der Bühne zu erleben.