Rheinfelden Eine hochkarätige Mischung

Die Oberbadische
Fünf Kabarettisten und Comedians sorgten für beste Unterhaltung im Bürgersaal. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

1. Rheinfelder Lachnacht lockt gut 300 Besucher / Comedians und Kabarettisten begeistern

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Dem Kulturamtschef Claudius Beck kann man nur gratulieren. Denn das Experiment mit der 1. Rheinfelder Lachnacht ist geglückt. Das wäre aber auch schlichtweg gelacht gewesen.

Denn immerhin hatte er fünf gestandene Comedians und Kabarettisten aufgeboten, um dem seit Jahren kabaretthungrigen Publikum in der Großen Kreisstadt einen besonderen Leckerbissen zu bescheren. Gut 300 Besucher kamen denn auch zur 1. Rheinfelder Lachnacht in den Bürgersaal und sorgten damit für einen schönen Rahmen.

Keiner musste sein Kommen bereuen. Denn, was das Quintett, einschließlich Moderator Ole Lehmann, alles servierte und vom Stapel ließ, war aller Ehren und natürlich auch vieler Lacher wert. „Ich bin echt zufrieden mit der Resonanz“, gestand Beck nach der zweieinhalbstündigen Show. Sicher, es hätten durchaus noch ein paar mehr Besucher sein dürfen, meinte er. Doch für die Premiere ginge das absolut in Ordnung. Eine zweite Chance bekommt Rheinfelden bereits im nächsten Jahr. Denn am 27. April ist die zweite Lachnacht beschlossene Sache.

Die Fünf, die jetzt da waren, standen für einen hochkarätigen Mix, bei dem alle auf ihre Kosten kamen. Jeder auf seine Art hatte es verstanden, das Publikum köstlich mit mal leichter, mal nachdenklicher, zumeist aber bekömmlicher Kost zu unterhalten. Da blieb keinem das Lachen im Halse stecken. Im Gegenteil: Herzhaft und frei heraus durfte sich über so manche Unzulänglichkeit in der Politik, im Staatssystem oder auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen amüsiert werden.

„So, ihr Eintrittsgeld ist jetzt aufgebraucht“, erklärte Moderator Ole Lehmann nach gut zweieinhalb Stunden Bühnenprogramm. Die Zeit war wie im Flug vergangen, ob der lässigen, frechen, hintergründigen oder einfach nur gekalauerten Vorstellung, die da HG Butzko, Lutz von Rosenberg Lipinsky, Ole Lehmann und auch Martina Brandl abgegeben hatten.

Daniel Helfrich zeigte auf, dass unser Leben reich ist an Schuften und Nervensägen, an fiesen Elementen, die unsere persönliche Entwicklung blockieren, uns betrügen oder wenigstens den letzten Nerv rauben möchten. HG Butzko entlarvte auf komödiantische Art alle Doppelmoralisten, Heuchler und Pharisäer und bekannte: „Wenn du der Politik zuhörst, brauchst du kein Kabarett mehr.“ Zudem fragt er sich, was eigentlich aus der SPD geworden ist – oder aber er stellt fest, dass die Bundeswehr zur pazifistischsten Armee der Welt geworden ist: „Nur noch der VfB Stuttgart hat eine niedrigere Trefferquote als sieben Prozent“, so Butzko.

Lutz von Rosenberg Lipinsky zog hingegen den von den Deutschen so oft gepflegten Pessimismus durch den Kakao und präsentierte sich dabei als lustiger Seelsorger, der sich den Sorgen und Nöten mit pointiert-direkter Sprache annimmt, die auch mal leicht unterhalb der Gürtellinie ausfällt. Martina Brandl glänzte mit nahezu perfekten Rap-Songs und hat die Schnauze voll vom Jugend- und Beauty-Wahn.

„Wirklich ein schöner Abend“, meinte Jessica Eltz nach der Show.

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