Rheinfelden Einmalige Ausdruckskunst

Die Oberbadische
Sol Gabetta eröffnete mit prominenten Kollegen die neue Saison der Klassiksterne Rheinfelden. Foto: Jürgen Scharf Foto: Die Oberbadische

Martin Fröst zum Saisonauftakt bei „Klassiksterne Rheinfelden“

Von Jürgen Scharf

Rheinfelden. Er ist einer der angesagtesten Klarinettisten weltweit und sicher auch einer der besten: der 44-jährige Martin Fröst, einer der ungewöhnlichsten Bläser der jüngeren Generation. Seine Auftritte als Soloklarinettist (und Tänzer) sind schon Kult in der Musikszene.

Zur Eröffnung der diesjährigen „Klassiksterne Rheinfelden“ kam der charismatische Klarinettist nicht solo, sondern im Trio mit nicht minder berühmten Partnern, und hat sich auf zwei kapitale Kammermusikwerke konzentriert: Beethovens Klarinettentrio in Es-Dur (nach dem Septett op.20 in einer Bearbeitung des Komponisten) sowie Brahms Klarinettentrio in a-Moll, op.114, ein Spätwerk.

Im Musiksaal des Rheinfelder Kurbrunnens sitzt Fröst neben der wie immer Energie und Elan ausstrahlenden Starcellistin Sol Gabetta. Dahinter am Flügel agiert ebenbürtig einer der gefragtesten und außergewöhnlichsten Pianisten seiner Generation, Dejan Lazic.

In diese illustre Musikerrunde bringt sich der schwedische Klarinettenvirtuose mit gewinnender Ausstrahlung ein.

Wenn man seinen wunderbaren weichen, schlackenlos flexiblen, ja fast schon körperlosen Ton hört – manchmal schier unwirklich und von großer Zartheit –, versteht man, dass Fröst zurzeit in aller Munde ist.

Es ist ein klarinettenspezifischer Ton, gerade in der Dynamik und den Kontrastwechseln im spätherbstlich klingenden zweiten Klarinettentrio von Brahms, das die drei Künstler regelrecht zelebrieren. Da werden Stimmungen mit großer Intensität ausgelotet. Man hat das Werk schon von vielen guten und berühmten Klarinettistinnen und Klarinettisten gehört, aber Frösts in allen Lagen feinsinnig nuancierte Ausdruckskunst ist einmalig. In Lazic hat er einen kongenialen Klavierpartner, der ihm sehr ähnelt in der differenzierten Tastenbeherrschung. Manchmal paart sich geradezu der Ton von Klarinette und Klavier.

Darauf antwortet die strömende Musikalität und die Innerlichkeit von Gabetta am Cello. Ihr natürlich wirkendes Spiel, Lazics hochdifferenzierter Anschlag und Frösts traumhafter Klarinettenton, aufs Feinste verwoben im kammermusikalischen Gefüge, verbinden sich zu einer überzeugenden Interpretation.

Das war eine runde Sache zum Auftakt der neuen Saison, die noch weitere besondere Ereignisse mit Gabettas Musikerfreunden wie der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der Pianistin Khatia Buniatishvili und dem Cellisten Pieter Wispelwey verspricht.

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