Rheinfelden Eltern haben Bedenken

Die Oberbadische
Für die Scheffelschule in Herten ist die Einführung der Ganztagesgrundschule (GTS) geplant. Bei einer Info-Veranstaltung standen (v.l.) Regina Höfler, Sabine Hartmann-Müller und Helmut Rüdlin Rede und Antwort. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Einführung der Ganztagesschule in Herten diskutiert / „Geringe Flexibilität“

Rheinfelden-Herten (lu). Nach der Hans Thoma-Schule in Warmbach ist die Einführung einer Ganztagesgrundschule (GTS) auch für Herten und Degerfelden geplant. Hauptamtsleiter Hanspeter Schuler leitet den Bedarf durch die große Nachfrage für die von der AWO angebotenen Nachmittagsbetreuung ab.

Helmut Rüdlin, Leiter des Staatlichen Schulamtes Lörrach, und die Fachbereichsleiterin Regina Höfler halten die GTS für die Schulform der Zukunft und sind auch persönlich von dem Konzept überzeugt. Allerdings: „Die Einführung der GTS ist keine Mehrheits-, sondern eine Bedarfsentscheidung“, betont Rüdlin.

Bei der jüngsten Info-Veranstaltung in der Scheffelhalle in Herten, zu der 50 Interessierte kamen, meldeten zahlreiche Eltern aber auch Bedenken an. Kritisch wird die gemeinsame Betreuung am Nachmittag mehrerer Altersstufen gesehen. Bemängelt wird aber vor allem die zu geringe Flexibilität bei der nachmittäglichen Betreuung, weil es nur das Prinzip gibt: ganz oder gar nicht.

Viele zeigten sich stattdessen zufrieden mit dem bisherigen, flexibel zu handhabenden Angebot der AWO, wollen daran nicht rütteln und plädieren für einen Status quo. Von Seiten der Landesregierung werden Fördergelder für derartige Nachmittagsbetreuung allerdings immer weiter zurückgefahren, informierte Höfler. Zudem sei die AWO mit ihrem Angebot am Anschlag, auch gibt es Wartelisten.

Fakt ist: Frühestens könnte eine GTS ab dem Schuljahr 2016/17 angeboten werden. Aktuell ermittelt die Stadtverwaltung mittels an alle in Frage kommenden Eltern verschickten Fragebogen den exakten Bedarf. Bis zum 1. Oktober müssen Schulträger und Schulkonferenz entscheiden. Voraussetzung zur Einrichtung einer GTS sind mindestens 25 Schüler.

Möglich wäre laut Schulgesetz künftig die Halbtagsgrundschule, also es so zu belassen wie bisher von 7.30 bis 13 Uhr. Ebenso möglich wäre die Ganztagesgrundschule als Wahlform, wobei die Anmeldung für ein ganzes Schuljahr verpflichtend ist, oder aber als verbindliche Form, was vom pädagogischen Gesamtkonzept her als die sinnvollste Lösung angesehen wird. Im Köcher sind Konzepte zwischen drei Tagen à sieben Stunden bis hin zu vier Tagen à acht Stunden. Die Hans Thoma-Schule Warmbach hat beispielsweise die GTS vier Tage à acht Stunden gewählt.

„Ich habe doch meine Kinder bekommen, um etwas von ihnen zu haben“, machte eine Mutter ihre Sorge deutlich, dass der Nachwuchs künftig zu lange in der Schule verbringt.

Fachbereichsleiterin Regina Höfler warf hingegen die Vorteile der GTS in die Waagschale: Rhythmisierung des Lernens, intensive Förderung, keine Hausaufgaben und vielfältigerer Schulalltag durch die Möglichkeit der externen Angebote durch Vereine und Organisationen.

Weiterer Vorteil: Bei der Einführung der GTS sind bauliche Maßnahmen an der Scheffelschule verpflichtend, wie Mensa und zusätzliche Betreuungsräume.

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