Rheinfelden Ernsthafte, ambitionierte Arbeiten

Die Oberbadische
Ein Aquarell auf Papier ohne Titel von Mjellma Rashiti aus der „Kunststoff“-Schau. Foto: Jürgen Scharf Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Sammelschau im Haus Salmegg in Rheinfelden präsentiert junge, talentierte Künstler

Rheinfelden. Nachwuchskünstler gesucht! Das klingt doch schon mal spannend. Und per Du wurden die jungen Kreativen in der Ausschreibung für das Jugendkunstprojekt des Rheinfelder Kulturamts, das in die vierte Runde ging, angesprochen: „Wir wollen eure Kunst sehen. Zeigt, was ihr könnt, bewerbt euch!“

Jugend zeigt Kunst – diese Aufforderung war verlockend für sieben junge Leute aus Rheinfelden und Weil am Rhein im Alter von 15 bis 28 Jahren, an der Neuauflage von „Kunststoff – ganz schön jung“ teilzunehmen. Juriert und kuratiert wurde die Schau von Projektleiterin Ruth Loibl. Aus welchem Stoff ist nun die junge Kunst? Was passiert auf den Leinwänden, Papieren, Kartons und Bildschirmen?

Das kann man in dieser Sammelschau im Haus Salmegg sehr schön sehen. Sie deckt ein Spektrum an klassischen Techniken ab, Zeichnungen, Malerei, Fotografie und digitale Zeichnungen in den künstlerischen Bereichen Akt, Landschaftsstudien, Porträt, Natur- und Tierfotografie.

Nicht mit Schulkunst verwechseln

Die jungen Künstler – die meisten haben schon ihr Studium begonnen – zeigen, dass sie eine Menge an Imagination und Inspiration haben, um Bilder zu schaffen, die den Ausstellungsbesucher ansprechen. Es sind einige sehr ernsthafte, ambitionierte Arbeiten darunter, die sich durchaus mit Vorbildern messen können, so dass man dieses Jugendkunstprojekt nicht mit Schulkunst verwechseln darf.

Schon ein Blick auf die Bilder von Fabienne Rütschlin verrät Professionalität. Sie hat ihren Bachelor of Art in Kunstpädagogik in München gemacht und bereits Ausstellungserfahrung. Ihre Bergbilder, Gesichterskizzen, Aktzeichnungen, Südafrika-Impressionen und die Porträtreihe eines alten Mannes in Farbvariationen von realistisch bis abstrakt sind sehr gekonnt. Von ihr findet sich der schöne Satz: „Kunst ist menschlich“ – was man an ihren Figurenbildern sieht.

Mit jedem professionellen Fotografen kann es Manuel Schulz, Forstwissenschaftsstudent mit künstlerischem Schwerpunkt Vogel- und Landschaftsfotografie, aufnehmen. Bei ihm kann man Natur mit allen Sinnen erleben.

Impressionen aus dem hohen Norden

Eine Reihe von Impressionen aus dem hohen Norden bringt dem Betrachter das Naturerlebnis nahe. Eine Gletscherlagune und der Berg Kirkjufell lassen erkennen, dass diese Aufnahmen bei seinem Aufenthalt auf Island entstanden sind. Die Tiermotive von Schulz – er ist Mitglied deutscher Tierfotografen – wie der „Eierdieb“ im Flug, die Ente nach dem Sturm oder die originellen „Drei Amigos“ sind höchst brillant.

Die interessanten Aktzeichnungen, Landschaftsskizzen und das illustrierte Kinderbuch von Mjellma Rashiti sind im Laufe ihres Studiums entstanden: zarte, skizzenhafte Natureindrücke und Körperstudien in anatomisch genauen Haltungen und Posen.

Während Rashiti sehr natürliche Hände zeichnet, hat die jüngste Ausstellerin, die erst 15-jährige Joséphine Henker, existenziell-dramatische Bilder von verbundenen Händen und Gesichtern mit Verletzungs- und Blutspuren: intensive Porträts, die man nicht unbedingt jemandem in diesem jugendlichen Alter zuschreiben würde.

Es gibt aber auch Konzeptkunst wie etwa die von Yanic Leipzig. Auch seine Kreativität ist groß, verteilt sich auf Stillleben, Porträts, Skizzen mit Totenschädeln und konzeptuelle Ideen-Blätter. Zum ersten Mal stellt David Zenth digitale Zeichnungen, aber auch comicartige Fantasiefiguren auf Papier aus. Schon einmal bei „Kunststoff“ dabei war die Schweizerin Karin Swoboda, die Farbenfrohes in die Schau bringt.   Bis 4. September, Samstag und Sonntag 12 bis 17 Uhr.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading