Rheinfelden Frondienste am Wasserspender

Die Oberbadische
Ortsvorsteherin und Kunsthistorikerin Eveline Klein (l.) führte 15 interessierte Bürger zu den Brunnen in Minseln. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Spannende historische Führung in Minseln zum Thema Brunnen

Rheinfelden-Minseln (pem). Zur Brunnenführung lud Ortsvorsteherin Eveline Klein am Samstagnachmittag ein. Auf alle Ortsteile bezogen, war dies die vierte Exkursion im Rahmen der Dorf- und Landschaftsführungen und auch die letzte in diesem Jahr. 2015, so Gabriele Zissel vom Rheinfelder Rathaus, wird es mit neuen Themen weitergehen.

Gestartet wurde beim neuen Brunnen bei der Alban-Spitz-Halle, gemütlicher Abschluss war auf dem Herbstfest der Kompostieranlage Lützelschwab, wo sich zwar kein Brunnen befindet, dafür aber zu sehen ist, wo der Meisler Dorfbach zum Dürrenbach wird und das Wasser nach und nach verschwindet.

Die Ortsvorsteherin und Kunsthistorikerin Klein weiß viel über die Geschichte der Dinkelberggemeinde, auch wurde sie von Klaus Singer unterstützt. So gab es 1881 genau 14 öffentliche und laufende Brunnen sowie zwei Pumpbrunnen. Die Aufsicht über die Brunnen hatte ein Wassermeister. Wenn er feststellte, dass Reparaturen an den Brunnen oder Leitungen durchgeführt werden mussten, wurden die Bürger zu Arbeitseinsätzen herangezogen. „Seit unfürdenklichen Zeiten“ sei das in Minseln so geregelt, heißt es in einem Bericht von 1885.

Volksbad im Schulhaus

Damals machten einige Bürger den Vorschlag diese Frondienste abzuschaffen und die Arbeiten gegen Bezahlung zu vergeben. Es gab eine Bürgerversammlung, Teilnahme war Pflicht. Von den 126 anwesenden und stimmberechtigten Bürgern haben 125 dafür gestimmt, die Frondienste beizubehalten.

Als 1929 eine neue Schule in Minseln eröffnet wurde, wurden im Keller Hauses öffentliche Wannenbäder eingerichtet, denn ein eigenes Badezimmer hatte damals niemand.

Doch zurück in die Gegenwart: Ein relativ junger Brunnen steht in der Kirchgasse in Unter-Minseln. Er wurde im Jahre 1987 gebaut und von der Sparkasse gesponsert. Im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms ist damals die ganze Kirchgasse saniert und erneuert worden. Der Brunnen und die neue Straße wurden mit einem Fest eingeweiht.

Neben dem Brunnen steht das alte Pfarrhaus, es ist um 1700 erbaut worden und mit Sicherheit eines der ältesten Häuser in Minseln. Im Bereich dieses alten Gemäuers stand 1881 schon ein Brunnen, allerdings oberhalb der Brisengasse. Dieser wurde aus der Bützmattquelle gespeist. Hier wurde eine über 700 Meter lange Deichelleitung (Teuchel) verlegt. Stock und Trog waren aus Kalkstein, und 16 Haushalte haben den Brunnen genutzt. Aufgrund seiner Lage hat man ihn einst „Pfarrbrunnen“ genannt.

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