Rheinfelden Gefährdet Weil Kraft Rheinfeldens?

Die Oberbadische
Welchen Einfluss hat die Weiler „Hangkanten-Planung“ auf Rheinfelden?Archivfoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Bauausschuss: Stellungnahme zur „Dreiländer Galerie“ / Unstimmigkeiten im Weiler Gutachten

Hat die Weiler „Hangkanten“-Planung Einfluss auf Rheinfelden? Oder muss man eher aufmerksam nach Bad Säckingen schauen? Diese Fragen diskutierte der Rheinfelder Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Rheinfelden. Die Stadt Weil am Rhein plant an der „Hangkante“ ein Dienstleistungs- und Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von mehr als 16 000 Quadratmetern. Was geht das Rheinfelden an? Immerhin ein bisschen. Denn schließlich geht es um die Frage, ob diese „Dreiländer Galerie“ hier zu Umsatzverlusten führt. Und gemäß Raumordnungsverfahren darf dies nicht mehr als zehn Prozent bei zentren- oder nahversorgungsrelevanten Sortimenten sein sowie nicht mehr als 20 Prozent in anderen Sortimenten des mittelfristigen Bedarfs (Bekleidung, Schuhe, Uhren, Schmuck). Ergebnis: Rheinfelden ist nur peripher betroffen.

Allerdings hat die Stadt im Rahmen dieses Raumordnungsverfahrens eine Stellungnahme abgegeben. Dazu war sie auch ausdrücklich vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg aufgefordert, worden. Und diese Stellungnahme wurde jetzt im Bau- und Umweltausschuss präsentiert. Maßgeblich dabei mitgewirkt haben neben der städtischen Wirtschaftsförderung unter anderem Lindemann & Partner, also jene Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung, die auch das Zentrenkonzept für Rheinfelden fortschreibt. Und für das Papier, das jetzt zum RP geschickt werden soll, gab es einstimmig grünes Licht

Lademann & Partner weisen in ihrer Stellungnahme auf einige Unstimmigkeiten im Weiler Gutachten hin, wie beispielsweise die Überschätzung des Rheinfelder Nachfragepotenzials oder auch fehlende Szenarien bei Schwankungen des Frankenkurses. Und grundsätzlich teilten die Mitglieder des Ausschusses die Einschätzung von Stadtverwaltung und Gutachter, dass Weil am Rhein außerhalb des Rheinfelder Einzugsgebiets liegt. Die Gesellschaft zweifelt vor allem an, dass der Rheinfelder Bürger „über eine rund 63 Prozent höhere Kaufkraft als der Weiler verfüge“, wie es im dortigen Gutachten heißt. Hochgerechnet und bezogen auf Weil am Rhein würde das bedeuten, dass ein Umsatzanteil von zehn Prozent rund sieben Millionen Euro entzogener Umsatz betragen würde. „Das passt nicht“, urteilte Wirtschaftsförderer Elmar Wendland.

Dem schlossen sich auch die Mitglieder des Bauausschusses an. „Eher müssten wir schon in Richtung Bad Säckingen schauen, wo bei den Beck-Arkaden Verkaufsflächen in einer Größenordnung von 45 000 Quadratmetern entstehen“, mahnte Paul Renz (CDU). Grundsätzlich waren sich alle einig, dass sich die Stadt auf die eigenen Stärken besinnen und die angestoßenen Projekte zur Innenstadtentwicklung zügig vorantreiben sollte.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading