Rheinfelden Haubrichs wittert „reines Kalkül“

Die Oberbadische
Dass die Adelberg-Anlieger ihre Bedenken kritisch per Flyer und Plakat formulieren, hält die partei- und fraktionslose Gemeinderätin Ellen Haubrichs für völlig legitim. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Kernfragen zum Adelbergprojekt bei Bürgerinformation nur unscharf beantwortet

Rheinfelden (kör). Hart ins Gericht gegangen mit dem Inhalt der Bürgerinformation über Adelbergprojekt am Montag (wir berichteten) ist jetzt die fraktionslose Stadträtin ohne Parteibuch Ellen Haubrichs in einer schriftlichen Stellungnahme, die sie der Presse zukommen lies. Hierin stellt sie fest, ihrer Meinung seien bei der Veranstaltung die „Kernfragen nur kryptisch beantwortet“ worden.

„Das ganze Szenario erweckt den Eindruck, als wäre es reines Kalkül, die tatsächlich geplanten Flächen, Höhen und Wohnungen so lange wie möglich zu verschleiern“, wirft sie in ihrer Pressemitteilung den Planern und Investoren vor. Und fragt sich rhetorisch, „um den Protest ins Leere laufen zu lassen?“.

Hierbei ist der Stadträtin, die nach einer internen Zwistigkeit nicht wieder in der Grünen-Fraktion des Stadtrates mitarbeitet, ein gewisser Widerspruch aufgefallen: Da würde ein Planer den Plan „in akribischer Genauigkeit, mit Quadratmeterangaben bis auf die zweite Nachkommastelle“ erstellen und dann bekunden: „Aber ich kann nicht sagen, wie viele Wohnungen und wie viel Wohnfläche es geben wird“, fragt sie sich, was denn nun stimme. Wenn alles noch so offen sei, wie bei der Bürgerversammlung, die Haubrichs’ Meinung nach besser „Anwohnerversammlung“ genannt werden sollte, dargestellt wurde, sollten dann nicht in einer Art Planspiel verschiedene Größenmodelle entwickelt werden, um so eine tragfähige Planung zu entwickeln?

Haubrichs reibt sich auch an der Einladungsliste für die Veranstaltung. Zum einen stört es sie, dass stets nur von den Anwohnern gesprochen wird, nicht von der Gesamtbevölkerung. Dabei handele es sich doch um einen „städtebaulich wichtigen Prozess“, der so aber auf nur wenige Personen reduziert werde. Ebenfalls kann sie kein Verständnis für den Vertreter des betrauten Planungsbüros sich missbilligend über die Adelberg-Bürgerinitiative äußerte. Deren Flyer, der bereits veröffentlichte Zahlen beinhaltet, sei doch ein durchaus legitimes Mittel, die eigenen Unterstützer von einem wichtigen Termin zu informieren, urteilt sie und fährt fort: „Wer sich am Tenor stößt, wird dafür seine Gründe haben...“.

Zusammenfassend urteilt sie über die Veranstaltung: „Ich sehe das so, dass die Stadt ohnehin nicht mehr Herr des Geschehens ist. Und der Gemeinderat, der hier die maßgeblichen Entscheidungen trifft, hat durch seine bisherigen Entscheidungen bereits den Weg geebnet. Keiner kann mehr zurück“.

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