Rheinfelden Kinderbetreuung wird deutlich teurer

Die Oberbadische
Für alle Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt gelten ab nächstem Jahr höhere Sätze bei den Elternbeiträgen, so auch in der Kita „Bienenkorb“ in Karsau. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Erhöhung: Stadt will Elternbeiträge einmalig um acht Prozent, dann jährlich um drei Prozent anheben

Ab dem nächsten Jahr sollen Eltern für die Betreuung ihrer Sprösslinge in den Kindertageseinrichtungen tiefer in die Tasche greifen. Die Mitglieder des Sozialausschusses sprachen sich in der jüngsten Sitzung für eine Erhöhung der Elternbeiträge um acht Prozent aus. In den Folgejahren sollen die Beiträge jährlich um drei Prozent steigen. Am 20. Juli hat der Gemeinderat das letzte Wort.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Gleichwohl wird trotz der geplanten Erhöhungen der empfohlene Wert von 20 Prozent für den Deckungsgrad der Gesamtkosten nicht erreicht. Er wird künftig bei 16,1 Prozent liegen. „Und diesen Wert sollten wir auch nicht unterschreiten“, erklärte Sozialamtschefin Cornelia Rösner.

Insgesamt liegt das Budget der Betriebskosten für alle 20 Kindereinrichtungen bei rund elf Millionen Euro. Abzüglich der Elternbeiträge und der Leistungen durch den kommunalen Finanzausgleich bleiben bei der Stadt unterm Strich knapp fünf Millionen Euro hängen.

Sozialstaffelung bleibt

Stolz ist man in Rheinfelden indes auf eine doppelte Sozialstaffelung mit Rabatten zwischen 15 und 25 Prozent, an der auch künftig nicht gerüttelt werden soll, wie es quer durch alle Fraktionen hieß. Und das bedeutet: Die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung in Kitas und Kindergärten werden nicht nur nach den im Haushalt lebenden Kindern unter 18 Jahren berechnet, sondern auch nach dem jeweiligen Einkommen der Eltern. „Wir sind eine familienfreundliche Kommune plus“, zeigte sich Rösner stolz. Mit diesem Modell, das es im Übrigen auch in Grenzach-Wyhlen gibt, sieht sie beinahe ein Alleinstellungsmerkmal unter den Gemeinden in Baden-Württemberg geschaffen.

Neue Gebührensätze

Konkret bedeutet das: Ab dem 1. Januar sind in der Betreuungsform „verlängerte Öffnungszeiten für Kinder unter drei Jahren“ für das erste Kind monatlich 307 Euro zu zahlen (bisher 284 Euro). Bei Einkommen unter 51 000 Euro werden 261 Euro (bisher 241 Euro) fällig, bei Einkommen unter 41 000 Euro sind es 209 Euro (bisher 193 Euro) und bei Einkommen unter 31 000 Euro 156 Euro (bisher 145 Euro). In der Ganztagesbetreuung liegen die gestaffelten Beiträge bei 511 Euro (473 Euro), 435 Euro (bisher 402 Euro), 348 Euro (bisher 322 Euro) sowie bei 261 Euro (bisher 241 Euro).

Für die Regelbetreuung für Kinder von drei bis sechs Jahren werden folgende Beiträge fürs erste Kind berechnet: 105 Euro (bisher 97 Euro), 89 Euro (bisher 82 Euro), 71 Euro (66 Euro) und 53 Euro (bisher 49 Euro). Die Ganztagesbetreuung schließlich für Kinder von drei bis sechs Jahren schlägt wie folgt zu Buche: 218 Euro (bisher 202 Euro), 186 Euro (172 Euro), 148 Euro (bisher 137 Euro) sowie 111 Euro (bisher 103 Euro).

Mittagessen wird teurer

Ebenfalls leicht erhöht werden soll der Beitrag für das Mittagessen in den städtischen Kindertageseinrichtungen im Ganztagesbetrieb. Künftig soll der Eigenanteil bei 3,50 Euro je Kind und Mahlzeit liegen, zumal der tatsächlich aufzuwendende Betrag bei 7,07 Euro für ein Essen liegt. Pauschal sind je Monat 70 Euro zu bezahlen. Die Verpflegungspauschale wird allerdings nur für elf Monate eines Jahres fällig. „Weil die Beiträge für alle städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen gelten, schafft dies Transparenz und Planbarkeit für die Eltern“, hielt Bürgermeisterin Diana Stöcker fest.

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