Alexandra Rosa hat kurzerhand ein Büschel Heu genommen und das verängstigte Tier, ohne es mit den Händen direkt anzufassen, aus dem Gefahrenbereich gebracht. Zwei Stunden hielt sie zusammen mit ihrer Tochter Wache. Sie wollte wissen, ob die Ricke zu ihrem Jungen zurückkehrt. „Die einzigen, die sich für das Rehkitz interessierten, waren zwei Milane, für die wäre Rudi ein leckeres Vesper gewesen. Das Muttertier kehrte nicht zurück“, beobachtete Alexandra Rosa.
Rehkitz Rudi entwickelt sich prächtig, neben der Milchflasche knabbert er am Gras und für die Rosenblätter entwickelt er eine kulinarische Leidenschaft. Alexandra und Maxi Rosa sind sich darüber im Klaren, dass ein Rehbock mit spätestens eineinhalb Jahren geschlechtsreif ist, und sie rechnen damit, dass Rudi bereits vorher aggressiv gegenüber Menschen ist. Kastrieren wollen sie das Tier nicht, ihn auszusetzen scheint auch keine Lösung zu sein. „Wir möchten Rudi so lange behalten, wie es für ihn und uns gut ist. Dann wird sich eine Lösung finden“, sind sich Mutter und Tochter einig.