Rheinfelden Kitz „Rudi“ fühlt sich pudelwohl

Die Oberbadische
Rehkitz „Rudi“ fühlt sich wohl in der „Villa Kunterbunt“. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Tierfreunde: Kleines Reh vor dem Hungertod gerettet / Aufzucht mit dem Fläschen

„Wir wollen keine Tiere zur Ausstellung oder zum Vorzeigen. Wir wollen, dass die Tiere leben. Sie sind für uns Familienmitglieder und werden so weit wie möglich artgerecht gehalten“, sagt Alexandra Rosa. Jetzt helfen die Tierliebhaberin und ihre Tochter Maxi dem Rehkitz „Rudi“ auf die Beine.

Von Petra Wunderle

Rheinfelden-Adelhausen. Wer am Haus der Familie Rosa an der vorderen Rheintalstraße in Adelhausen vorbeiläuft, der entdeckt im Garten ein zartes Rehkitz. Dabei handelt es sich alles andere als um ein scheues Geschöpf, flink, neugierig und munter springt Rudi im Garten umher. Einzig, wenn ihn der Hunger plagt, fiept er unaufhörlich, bis Alexandra kommt und „schöppelt“ mit einem Gemisch aus Milchpulver, Wasser und Fencheltee. Daneben sitzt Hundedame „Alba“, passt auf und schleckt dem kleinen „Rudi“ dann liebevoll den milchverschmierten Mund ab. Die beiden sind unzertrennlich, sie spielen miteinander. Und wenn sie müde sind legen sie sich in die „Villa Kunterbunt“ – das ist das kleine Spielhaus der Kinder.

Zum Rehkitz sind die Rosas vor wenigen Wochen gekommen. Mit ganzem Namen heißt es „Rudi von der Rossweid“. Und das kam so: Alexandra und Maxi Rosa laufen derzeit verstärkt über die große Rossweide außerhalb von Adelhausen. Sie schauen nach, ob sie Ricken (Muttertiere) mit ihren Kitzen im Gras entdecken. Sie stehen in Kontakt mit den Landwirten, da sie wissen, dass sich in diesem Bereich das ganze Jahr über Rehe hier aufhalten. Rudi konnte so vor einem Mähwerk gerettet werden.

„Die Rehgeiß ist geflüchtet, als sie die Mäharbeiten erkannte. Ihre beiden Jungen haben sich geduckt und sind im Gras lieben geblieben. Das ist in den ersten paar Lebenstagen normal bei den Rehkitzen“, weiß Alexandra Rosa. Das eine Kitz lag bereits verhungert im Feld, Rudi konnte gerettet werden.

Alexandra Rosa hat kurzerhand ein Büschel Heu genommen und das verängstigte Tier, ohne es mit den Händen direkt anzufassen, aus dem Gefahrenbereich gebracht. Zwei Stunden hielt sie zusammen mit ihrer Tochter Wache. Sie wollte wissen, ob die Ricke zu ihrem Jungen zurückkehrt. „Die einzigen, die sich für das Rehkitz interessierten, waren zwei Milane, für die wäre Rudi ein leckeres Vesper gewesen. Das Muttertier kehrte nicht zurück“, beobachtete Alexandra Rosa.

Rehkitz Rudi entwickelt sich prächtig, neben der Milchflasche knabbert er am Gras und für die Rosenblätter entwickelt er eine kulinarische Leidenschaft. Alexandra und Maxi Rosa sind sich darüber im Klaren, dass ein Rehbock mit spätestens eineinhalb Jahren geschlechtsreif ist, und sie rechnen damit, dass Rudi bereits vorher aggressiv gegenüber Menschen ist. Kastrieren wollen sie das Tier nicht, ihn auszusetzen scheint auch keine Lösung zu sein. „Wir möchten Rudi so lange behalten, wie es für ihn und uns gut ist. Dann wird sich eine Lösung finden“, sind sich Mutter und Tochter einig.

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