Rheinfelden Klaus Eberhardt gratuliert Jörg Lutz

Die Oberbadische
Klaus Eberhardt gratuliert seinem Lörracher Kollegen Jörg Lutz zur Standortentscheidung für das Großklinikum. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Zentralklinikum: Kein Wettbewerb gegen andere Standorte geführt

Rheinfelden. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag des Landkreises Lörrach den Beschluss gefasst, einen Klinikstandort in Lörrach für die weitere Entwicklung vorzusehen (wir berichteten). Oberbürgermeister Klaus Eberhardt gratulierte in einer Pressemitteilung seinem Lörracher Amtskollegen Jörg Lutz.

Nicht gegen andere Standorte

„Rheinfelden hat nie einen Wettbewerb gegen andere Standorte geführt“, betonte der Oberbürgermeister. Vielmehr ging es darum, in einer Phase, in der sich noch kein geeignetes Grundstück im Kreis abzeichnete, den Landkreis bei seiner Aufgabe für den Bau eines Zentralklinikums in Form eines Grundstücks mit einer sehr guten Grundstücksbeschaffenheit und beherrschbarem Bau- und Planungsrecht zu unterstützen. Zum damaligen Zeitpunkt war in Lörrach ein anderes, sehr viel kleineres und wohl nicht geeignetes Grundstück in der Diskussion. Im gesamten Bewertungsprozess sei es für Rheinfelden immer klar gewesen, dass die Stadt nicht im geografischen Mittel- und Einwohnerschwerpunkt des Landkreises liege. Allerdings sei das Wirtschaftsgebiet für ein Zentralklinikum am Standort Rheinfelden gerade auch im Hinblick auf eine mögliche Versorgungsfunktion in Richtung Waldshut gegeben, hält das Stadtoberhaupt. Es sei aber unstrittig, dass Lörrach ebenfalls über ein sehr gutes Grundstück verfüge.

Wichtige Kriterien nur rudimentär berücksichtigt

Im gesamten Prozess sind allerdings aus Sicht der Stadt Rheinfelden, wichtige Entscheidungsgrundlagen, zumindest zu Beginn des Bewerbungsverfahrens, nur rudimentär gestreift worden. Insbesondere die Verkehrsanbindung sei ein gewichtiges Moment für ein Zentralklinikum mit etwa 2000 Arbeitsplätzen. Ohne auf Grundlage eines Verkehrsgutachtens zu operieren, empfand Eberhardt als abenteuerlich. Leider konnte er sich, trotz mehrfachem Insistieren, mit dieser Ansicht nicht bei den Entscheidungsgremien von Kreis und Kliniken durchsetzen. Darüber hinaus moniert Eberhardt, dass sich der Betrieb in der gesamten Bewertungsphase nie direkt an die Standortgemeinde zur Klärung manch strittiger Frage gewandt habe. Dies sei bei Ansiedlungsprojekten eigentlich üblich, heißt es weiter.

Schlussendlich hofft der Oberbürgermeister, dass im weiteren Verfahren zur Standortsicherung und Projektentwicklung des Zentralklinikums im Landkreis Lörrach eine entsprechend professionelle Vorgehensweise eingeschlagen wird, die ein solches Großprojekt von 240 Millionen Euro erfordere. Rückwirkend betrachtet, sei dies nicht immer in allen Phasen der Standortentscheidung sichergestellt worden. Insgesamt ist die wegweisende Entscheidung des Landkreises aber positiv zu bewerten. Der Schritt zu einem Zentralklinikum sei aus gesundheitspolitischer und wirtschaftlicher Sicht unvermeidlich.

Gewerbefläche soll trotzdem genutzt werden

Da der Rheinfelder Standort in Herten-Ost bereits als Gewerbebaufläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen ist, wird die Stadt dieses Planungsziel umsetzen. Schon bald sollen hierzu die erforderlichen Gemeinderatsbeschlüsse vorgelegt werden. „Auch wenn manche Grundstücksbeschreibung im Bewerbungsverfahren für Irritationen gesorgt hat“, meint Eberhardt abschließend, „wissen wir, dass wir in Herten ein sehr gutes Gelände in hervorragender Verkehrsqualität anbieten können.“

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