Rheinfelden Kraftwerk steht Modell

Die Oberbadische

Forschung: Kassler Wasserbaustudenten untersuchen Verbesserungsmöglichkeiten

Das Rheinfelder Kraftwerk ist zum Modellfall geworden. Kassler Wasserbaustudenten bauten es im Maßstab 1:50 nach, um die Strömungsverhältnisse des Originals zu untersuchen und seinen Betrieb zu verbessern.

Rheinfelden/Kassel (kör). „Die Stärke dieses Modells liegt darin, dass der Durchlauf von realem Wasser die Verhältnisse sehr anschaulich macht“, erläutert Studienleiter Stephan Theobald in einer Mitteilung der Uni Kassel. Dabei fließen bis zu 250 Liter Wasser pro Sekunde durch das Modell, was in der Wirklichkeit einem Abfluss von rund 4400 Kubikmeter in der Sekunde entspricht.

Konkret werden Verbesserungsmöglichkeiten für die Anströmung oder die Geschiebeabfuhr – also die Bewegungen von durch Strömung transportierten Feststoffen, die sich gleitend, rollend oder springend auf der Gewässersohle bewegen – gesucht. Dadurch können Maßnahmen zur energetischen Optimierung des Werks am Hochrhein abgeleitet werden. Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahre vorliegen.

Keine Auftragsforschung

Die Zusammenarbeit zwischen den Kasselanern und Energiedienst (ED) besteht schon seit einigen Jahren. So hatte Projektleiter Theobald schon während seines Studiums in Karlsruhe Kontakt mit dem Energieversorger. Bei den Untersuchungen handelt es sich aber nicht um eine Auftragsforschung, sondern um die Erkundung wissenschaftlicher Grundlagen. So betonte ED-Sprecher Lennemann gegenüber der Presse, dass der Stromerzeuger zwar keinen direkten Nutzen aus dem Projekt ziehe, es aber interessant findet.

Grundlagenforschung

Nach der konkreten Untersuchung der Rheinfelder Verhältnisse mit dem Modell, das laut Mitteilung eine Grundfläche von rund 100 Quadratmetern hat, will die Uni mit ihm weitere Grundlagenforschung betreiben. Nach Theobald bietet es „auch die Möglichkeit, Projekt- und Forschungsvorhaben für morphologische Fragestellungen, das heißt der Interaktion zwischen Strömungsvorgang und Sedimenttransport, zu realisieren“. Zugleich kann der Nachbau für die Lehre verwendet werden.

Der Wasserbau-Professor betont außerdem auch, „das alles leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland“, denn die Wasserkraft sei bei der weltweiten Stromerzeugung die bedeutendste erneuerbare Energiequelle.

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