Rheinfelden Lärmaktionsplan steckt im Stau

Die Oberbadische

Bauausschuss gibt keine Empfehlung an Gemeinderat / Kommt Tempo 30 für Abschnitte der B 34?

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Wenn es eine Verkehrsnachricht wäre, müsste man schreiben: Der Lärmaktionsplan Rheinfelden (LAP) „ steckt im Stau“ – immer noch.

So konnte der Bauausschuss am Donnerstag sich nicht zu einer Beschlussempfehlung für den Gemeinderat entschließen und verwies ihn nochmals in die Fraktionen zur erneuten Beratung. CDU-Stadtrat Dieter Meier hatte das empfohlen, nachdem die Verwaltung verschiedene Möglichkeiten skizziert hatte, wie man vor allem dem Straßenlärm entlang der besonders belasteten Straßenzüge besser Herr werden könnte. Aus der Unionsfraktion gab es zum Zahlenwerk aber auch kritische Töne. So meinte Helmut Wolpensinger: „Es erhebt sich die Frage, ob man die Zahlen nicht anzweifeln muss.“ Was insbesondere auf den Bahnverkehr zutreffen könnte, denn nach seiner Ansicht wurden hier die Güterzüge nicht berücksichtigt.

Dem widersprach der Fachmann des weltweit tätigen Beratungsinstituts Pöyry, Holger Thiel. Die Gütertransporte seien vom Eisenbahnbundesamt durchaus erfasst worden, trotzdem liege der Verkehr unter der „Schallgrenze“ von 31 000 Zügen im Jahr. Thiel hielt auch fest, dass es sich beim LAP um eine strategische Planung handele, die nicht „alle Bedenken und Beschwerden auf einen Schlag aus dem Wege räumen kann“.

Aber es gibt Überlegungen, die zumindest in Teilen der besonders betroffenen Straßenzügen eine Minderung der Lärmbelästigung, die vom Gesetzgeber rein zahlenmäßig beurteilt wird und nicht nach dem „Lärmempfinden“, wie Grünen-Stadtrat Heiner Lohmann bedauerte, herbeiführen könnte. Die Grundlage hierfür bietet das Lärmgutachten des Instituts „Fischer Water&Transportation“, dass sich mit den Auswirkungen eines Tempolimits auf die Lärmbelästigung auseinandersetzt, das Tiefbauamtschef Tobias Obert vorstellte. Demnach bringt eine Minderung von ein bis zwei dB(A) schon eine „wahrnehmbare“, eine Verringerung um mehr als zwei eine sogar „wesentliche“ Verbesserung. Erreicht werden könnte diese „wesentliche“ Erleichterung, wenn man für die B 34 zwischen dem Ortseingang Warmbach und Mouscron Allee, sowie für die Friedrichstraße von der Kronenstraße bis zur Hardtstraße Tempo 30 verhängen würde. Die Geräuschdämmung läge für diese Abschnitte der schwer belasteten B 34 bei knapp über drei dB(A). Um diesen Effekt erzielen zu können, müsse man auch Kontrollen durchführen, mahnte SPD-Rätin Karin Paulsen-Zenke an. Das würde auch jene bremsen können, die „nachts gerne ihre Manta-Gefühle auf der Friedrichstraße ausleben“, war Oberbürgermeister Eberhardt überzeugt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading