Rheinfelden Mehr Fische steigen Treppen hinauf

Die Oberbadische
Bernd Fischer, Vorsitzender des Fischervereins Schwörstadt, lässt das Wasser im Zählbecken beim Umgehungsgewässer in Ryburg-Schwörstadt ab. Danach bestimmen die Experten wie Bild Tanja Meyer vom Fischerverein Schwörstadt die Fische nach Art, Anzahl, Größe und Besonderheiten . Foto: zVg/Juri Junkov Foto: Die Oberbadische

Energiedienst-Wasserkraftwerk: Angler zählen in Ryburg-Schwörstadt und Rheinfelden

Die Fischaufstiege an den Energiedienst-Wasserkraftwerken sind erfolgreich. Das haben die Zählungen ergeben, die von den örtlichen Fischereivereinen durchgeführt wurden.

Rheinfelden/Schwörstadt. Beste Resultate liefern das Umgehungsgewässer in Rheinfelden sowie die neuen Fischaufstiege in Ryburg-Schwörstadt. Als Klassenbeste punkten sie mit der besonders hohen Anzahl der aufgestiegenen Fische und der Vielfalt der registrierten Arten. Ein weiterer Indikator für ihre Funktionstüchtigkeit ist, dass sie nicht selektiv sind. Jeder Fisch kann sie passieren, unabhängig von seiner Größe und Schwimmkraft. „Hier schaffet ein schwimmschwacher, zehn Zentimeter kleiner Schneider ebenso den Aufstieg wie eine große Forelle, die ein starker Schwimmer ist“, erklärt Jochen Ulrich, Leiter Asset Management und Ökologie bei Energiedienst.

Beim Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt war das Interesse an den Ergebnissen besonders groß. Hier zählten Mitglieder des Fischervereins Schwörstadt und des Fischervereins Bezirk Rheinfelden (CH) erstmals ein Jahr lang nach dem Neubau der beiden Fischaufstiege Barben, Lauben und Co. Insgesamt stiegen beim Kraftwerk 25 000 Fische auf, bei denen 28 Arten vertreten waren. Bei der voran gangenen Zählung waren es nur 2500 Fische und 17 Arten. „Durch die Modernisierung haben wir die Ergebnisse deutlich verbessert. Erstmals sind auch Äschen aufgestiegen, die im Hochrhein sehr selten sind“, ist sich Ulrich sicher.

In Ryburg-Schwörstadt wurde die alte Fischtreppe durch zwei neue Fischaufstiege ersetzt. Auf der deutschen Seite entstand ein naturnahes Umgehungsgewässer, das 1200 Meter lang ist. Es ist wie ein Fluss gestaltet mit unregelmäßigen Steinen, überströmten Kiesbänken und naturnahem, buchtigem Ufer. „Wir sind froh, dass das Umgehungsgewässer so gebaut wurde, denn ein naturnaher Fischaufstieg ist immer besser als ein künstlicher. Wir kommen so dem Ziel näher, dass auch Wanderfische irgendwann wieder in großer Zahl kommen“, betont Bernd Fischer, erster Vorsitzender des Fischervereins Schwörstadt.

Hier überwinden die Fische im Raugerinne-Beckenpass die zehn Meter Höhenunterschied. Die alte Fischtreppe wich einem neuen Schlitzpass (Vertical-Slot), der sich zwischen dem Maschinenhaus und dem Stauwehr befindet. In den Pass können Fische von beiden Seiten hineinschwimmen. Der verkleinerte Treppensprung von 33 auf 12,5 Zentimeter erleichtert das Passieren. Außerdem haben beide Fischaufstiege eine Verbindung zur Flusssohle, damit Tiere, die auf dem Boden leben, wie Krebse und Larven, den Einstieg finden.

Bereits bei der Zählung 2012/2013 stiegen besonders viele Fische beim Kraftwerk Rheinfelden: auf insgesamt 40 300. Dieses Mal waren es 49 000, die das Umgehungsgewässer und den Schlitzpass für ihre Wanderung nutzten. „Die Ergebnisse bestätigen die hohen Aufstiegszahlen der vergangenen Zählung. Insbesondere die Artenzahl von 34 ist beeindruckend“, freut sich Jochen Ulrich. Die gefährdeten Arten Nase und Äsche stiegen erneut in erfreulicher Anzahl auf. Lachse landeten dieses Mal nicht im Zählbecken.

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