Rheinfelden „Mister Turnverein“ tritt zurück

Die Oberbadische

Turnverein Rheinfelden macht sich auf Personalsuche / „Sportlich sehr erfolgreich“

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. „Sportlich ist der Turnverein Rheinfelden sehr erfolgreich“, befand Vorsitzende Ina Heidemann in ihrem Rückblick während der Hauptversammlung am Freitag. Aber bei der Vorstandsarbeit sah sie Probleme – es fehlt an Mitgliedern, die sich einbringen wollen.

Der sehr emotionale Abschied von Peter Meier, der gleichzeitig auch für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, als 2. Vorsitzender war beinahe symptomatisch, denn für ihn konnte kein Nachfolger gefunden werden. „Dennoch wäre es mir unfair erschienen, ihn zum Weitermachen überreden zu wollen“, so Heidemann. Sie ließ in ihrer auch von persönlichen Gefühlen geprägten Würdigung Meiers, des „Mister Turnvereins“, wie sie ihn nannte, die Vereinskarriere Revue passieren.

„Peter trägt nicht nur sämtliche Ehrennadeln, sondern er ist auch ein wahres Organisationstalent“, lobte die Vorsitzende ihren scheidenden Vize und erinnerte daran, dass er bei sämtlichen Vereinsveranstaltungen immer an führender Stelle Aufgaben übernommen hat. Und im Vereinsleben habe er sich stets als „Beziehungsgestalter, Unterstützer und Konfliktlöser“ eingebracht. Für sie persönlich sei er „ein Glücksfall“ gewesen, als sie 2005 die Verantwortung als Vorsitzende übernahm. Und Meiers „das kriegen wir schon hin“ habe sich bislang auch immer bewahrheitet, wobei er ihr und vielen anderen gezeigt, dass sie „Teil einer Familie“ sind.

Heidemann zeichnete auch ein Menetekel an die Wand: Laut Vereinssatzung soll der Vorstand aus acht Ehrenamtlichen bestehen. Aber schon im Jahr 2000 konnten nur sieben Mitglieder gefunden werden, 2010 nur noch sechs, jetzt sind es nur noch fünf. Und im kommenden Jahr braucht man auch einen neuen ersten Vorsitzenden, denn die Amtsinhaberin wird definitiv nicht wieder zur Verfügung stehen. Und ohne die Wiederbesetzung dieses Vorstandsposten geht es wegen des Vereinsrechts nicht weiter. Ähnlich sieht es auch in den sieben Abteilungen des 1061 Mitglieder starken Turnvereins Rheinfelden aus: Nur zwei haben einen funktionierenden Vorstand, alle anderen suchen Übungsleiter oder Helfer.

Daher wurde von Vorstand und Turnrat das „Projekt 2015“ zur zukunftsfähigen Vereinsentwicklung entwickelt. „Es soll klären, ob und wie es uns gelingt, unsere Mitglieder mehr als bisher einzubinden“, erläuterte Heidemann. Hierfür entwickelt die Vereinsspitze derzeit einen Katalog der Vereinsaufgaben. Ab Ende März sollen dann in Abteilungsversammlungen, Elternabenden und durch Gespräche die Mitglieder aufgeklärt und möglichst beteiligt werden. Zum Abschluss dieser ersten Phase werden Lösungsideen gesammelt, die in einem zweiten Abschnitt auf ihre Machbarkeit überprüft werden und gegebenenfalls auch zu Strukturveränderungen in der Vorstandsarbeit führen können. (Über die Ehrungen berichten wir noch.)

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