Rheinfelden Pferd oder Vogel – das ist die Frage

Die Oberbadische
Einen weiten Blick hat man von Hertens Hausberg. Aber woher stammt der Name? Foto: Heinz Vollmar Foto: Die Oberbadische

Rabenfels: Ortschaftsrat diskutiert über Namensursprung von Hertens Hausberg „Rabenfels“

Wie ist der Hertener Rabenfels zu seinem Namen gekommen? Mit dieser Frage beschäftigten sich in ihrer jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates auch die Ortschaftsräte.

Rheinfelden-Herten (mv). Auslöser für das Thema war eine Anfrage des SPD-Ortschaftsrates Martin Koschmieder an die Verwaltung. Er hatte am Eigenturm ein Schild bemerkt, das auf den „Rappenstein“ hinwies. Der „Rappensein“ wird jedoch wiederum meist auf Alemannisch als „Grabbestei“ bezeichnet. Daher sprach sich der SPD-Ortschaftsrat auch in der Sitzung am Dienstag für eine einheitliche Bezeichnung aus. Ortsvorsteherin Sabine Hartmann-Müller hatte derweil die Stadtarchivarin Sabine Diezinger eingeschaltet. Die Historikerin bemühte etymologische Bedeutungen des Namens „Rabe/Rappe“ und kam zum Schluss, dass es sich dabei um einen großen, kräftigen Vogel mit schwarzem Gefieder und starkem Schnabel handelt, der, wie viele andere Vogelarten, lautnachahmenden Ursprungs sei.

Pferd oder Vogel?

Bei einem Rappen könnte es sich indes auch um ein schwarzes, meist edles Pferd handeln, das so schwarz ist wie ein Rabe. Eine weitere Deutung brachte Stadtrat Alfred Winkler und auch Hartmann-Müller ins Gespräch. Danach würde man in einem der Bücher von Heimatforscher Erhard Richter aus Grenzach-Wyhlen auch von einem „Rappenklapf“ sprechen, was auf einen Gewann-namen schließen lasse. Danach gehe der erste Teil des Namens auf einen Raben /Rappen zurück, während der Begriff „Klapf“ im Mittelhochdeutsch auch für „Fels“, als auch für „Krach“ verwendet wurde. Da man jedoch im Rebgebiet von Herten keine Felsen vorfindet, gehe man davon aus, dass der Name „Klapf“ von Krach herrühre, was wiederum bedeute, dass dieser von lärmenden Raben herstamme. Dies hänge wiederum mit dem Namen „Grabbestei“ zusammen, der oberhalb aus der Plateaukante des Dinkelberges herausragt, hält Richter in seinen Ausführungen fest.

Eine Verständigung auf eine nunmehr richtige Deutung kam in der Sitzung des Ortschaftsrates indes nicht zustande. Vielmehr stellte SPD-Stadtrat Alfred Winkler der an der Sitzung des Ortschaftsrates teilnahm auch die Ausführungen von Richter in Frage. Er meinte „ich han am Grabbestei scho viel gseh, aber no nie lärmende Rabe oder Grabbe.“

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