Rheinfelden Seniorenrat setzt sich vielfältig ein

Die Oberbadische
Die Stadt und ihre Einrichtungen noch behindertengerechter machen: Das steht beim Stadtseniorenrat und beim „Arbeitskreis Barrierefrei“ ganz oben auf der Agenda. So wie hier eine Rampe Rollstuhlfahrer sicher ins „Schatzkästlein“ der AWO führt, wird auch andernorts mehr Behindertenfreundlichkeit gewünscht. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Vorstellung der Arbeit in städtischen Ausschüssen stößt auf positives Echo / Steigende Mitgliederzahl

Rheinfelden (lu). Sich einmischen, das stand von Beginn an ganz oben auf der Agenda des Stadtseniorenrates (SSR).

Vor rund sechs Jahren gegründet, ist das Gremium inzwischen zum Vorzeigemodell geworden, und das nicht nur in der Stadt selbst, sondern im gesamten Landkreis. Wie Vorsitzender Eckhard Mikuszies jetzt im Sozialausschuss erklärte, ist er demnächst vielfach auf Tour, um auch in anderen Kommunen das Modell des SSR vorzustellen, weil auch dort ähnliche Gremien gegründet werden sollen.

Im Sozialausschuss erntete Mikuszies, der gleichzeitig auch stellvertretender Kreisvorsitzender ist, viel Lob für das Geleistete. Und das war auch unlängst im Umwelt- und Wirtschaftsausschuss so, wo Mikuszies die Tätigkeit des „Arbeitskreises Barrierefrei“, den er ebenfalls seit einem Jahr leitet, vorstellte.

„Kompliment, Sie haben Einiges bewegt“, brachte es Gustav Fischer (SPD) im Gremium auf den Punkt und sprach den anderen Ausschussmitgliedern aus der Seele. „Es braucht einfach eine solche Organisation, die sich um die Belange von behinderten Menschen kümmert“, betonte auch Paul Renz (CDU). Emil Franz wünschte sich allerdings, dass es künftig mehr und verschärftere Kontrollen bei der Benutzung von Behindertenparkplätzen in der Stadt gibt.

Zurück zum Stadtseniorenrat: Vor allem die eigens kreierte Vorsorgemappe ist der große Renner. Bislang wurden Exemplare dieser Vorsorgemappen verkauft. Anfragen kommen auch aus anderen Städten. Ansonsten hat sich an den Zielen des SSR nichts geändert. Der Rat ist eine Anlauf- und Vermittlungsstelle für Rat und Hilfe suchende ältere Menschen und deren Angehörige in der Stadt. „Er ist parteipolitisch und konfessionell neutral und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke“, machte Mikuszies deutlich.

Der Rat trete für die Interessen älterer Menschen in Rheinfelden ein und verstehe sich als ein Organ zur Meinungsbildung und des Erfahrungsaustauschs auf sozialem, wirtschaftlichem und kulturellen Gebiet. „Außerdem wollen wir Bürger, Staat und kommunale Behörden auf generationenübergreifende Themen aufmerksam machen und auch an Lösungen mitarbeiten“, betonte er.

Stolz ist man im SSR über den starken Zulauf an Mitgliedern in jüngster Zeit. Aus anfänglich 20 Mitgliedern sind inzwischen 120 geworden, Tendenz dabei: steigend. Gleichwohl soll es jetzt kein Nachlassen beim Werben neuer Interessenten geben. Bei allfälligen Anliegen sei es einfach besser, wenn dies im Namen von 150 statt lediglich 20 Bürgern geschehe, so Mikuszies. Überdies verweist er darauf, dass eine Mitgliedschaft im SSR beitragsfrei ist.

Weiterhin Info-Besuche von Pflegeheimen, Erwachsenen-Spielplatz sowie auch die Herausgabe einer Seniorenzeitung: Das sind weitere Ziele, die sich der SSR gesteckt hat. Demnächst soll auch nach längerer Suche nach einem geeigneten Standort eine alters- und behindertengerechte Parkbank aufgestellt werden, und zwar aus Mitteln, die der SSR beschafft hat. Beim „Arbeitskreis Barrierefrei“ kann sich Mikuszies ein Beiblatt zum Stadtplan vorstellen, das über die Lage der Behindertenparkplätze informiert. Bei der Kennzeichnung dieser Plätze verlangt er dabei nicht nur eine Markierung am Boden, sondern auch das Aufstellen von entsprechenden Schildern.

Was in der Stadt zudem gebraucht werde, sei eine so genannte „Nette Toilette“, dies nicht zuletzt auch, weil es im neuen Hochrhein-Center keine öffentlichen Toiletten gibt. In Sachen Behinderten-WC beim Rathaus erinnerte Mikuszies an den Euro-Schlüssel, der im Falle eines Falles zum Türöffner wird. Und was sich der Arbeitskreis noch wünscht: Künftig einen Sitz im Sozialausschuss zu bekommen, ähnlich wie der Stadtseniorenrat, um noch mehr auf die belange von (geh)behinderten Menschen einzugehen und deren Anliegen zu unterstützen.

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