Einmal jährlich sorgt der RSV Rheinfelden für ordentlich Spektakel und großen Sport in der Innenstadt. Zum mittlerweile 60. Radkriterium war es sogar noch ein bisschen spektakulärer und anspruchsvoller als sonst. Von Gerd Lustig Rheinfelden. Zum Jubiläum hatte der RSV nämlich den Zuschlag für eine Etappe des LBS-Cups erhalten. Das bedeutete: In fast allen Kategorien von Jugend, Junioren, Senioren, Frauen und Elite Männer gingen beinahe doppelt so viele Sportler an den Start wie in sonstigen Jahren – alles in allem mehr als 250. „Alles war super-. Ich bin begeistert, dass so viele Zuschauer die Strecke gesäumt haben“, freute sich RSV-Vorsitzender Alois Stöcklin. So viele seien schon lange nicht mehr zum Radrennen in die Innenstadt gekommen. Er sei daher rundum happy. Das Wetter war wunderbar, die Bewirtung habe bestens funktioniert, es habe wenig Stürze gegeben, und wenn, dann seien sie allesamt glimpflich abgelaufen. „Es war mithin also ein würdiges Jubiläum“, zog Stöcklin mal ein positives Fazit. „Diese Veranstaltung ist eine Sensation, vor allem die Organisation ist grandios“, lobte auch Oberbürgermeister und Schirmherr Klaus Eberhardt, der gemeinsam mit Herbert Watterott den Startschuss für das Elite-Rennen als Höhepunkt des Tages gegeben hatte. Watterott ist die einstige TV-Stimme der Tour de France. Die Moderatorenlegende fungierte in Rheinfelden erstmals als Co-Kommentator. „Für die Stadt war es Ehrensache, dass wir den Preis für das Hauptrennen stiften“, sagte der Rathauschef. Lokal-Promis als Hingucker auf Rädern Für das i-Tüpfelchen beim Jubiläumsrennen sorgten dann noch sechs Lokal-Promis, die in teils antiquiertem Outfit und/oder Fahrrad vier Runden absolvierten. Während der spätere Sieger, Gustav Anhorn, einst vierfacher badischer Bergmeister, noch in fast normaler Radkleidung daherkam, sorgten vor allem Jörg Baumgartner, Reinhard Börner und Jacques Biedermann für echte Hingucker. Baumgartner vom gleichnamigen Getränkebetrieb und vor Jahren Mannschafts-Europameister der Senioren im Tennis, hatte beispielsweise seinen „Waldhaus-Cruiser“ in der Vorderauflage mit Bier beladen. Bis er schließlich den Zielstrich überquerte, waren aber längst alle Flaschen verteilt. Börner, vor zwei Jahren Ironman-Absolvent auf Hawaii, was ihm prompt von der Jury einen 15 Sekunden-Malus einhandelte, fuhr barfuß. Und Biedermann drehte auf einem italienischen Rad-Oldtimer und Unikat seine Runden, und zwar dies stilecht in Bekleidung in den italienischen Farben. Watterott will wiederkommen Während sich Hans-Peter Ries einen illustren Stahlhelm aufgesetzt hatte, war der ehemalige Evonik-Werksleiter und heutige CDU-Gemeinderat Rainer Vierbaum in buntem Freizeitlook mit von der Partie. Mit Esprit und einer gehörigen Portion Humor und launigen Worten hatte zudem Herbert Watterott das „Rennen“ kommentiert. „Seien Sie froh, dass Sie einen Verein wie den RSV in der Stadt haben, der für ein solches Sportereignis sorgt“, rief er den begeisterten Zuschauern zu. Und er, der Alois Stöcklin durch die Tour de Hoffnung kennengelernt hatte, versprach dem engagierten RSV-Chef: „Ich komme bestimmt wieder mal in Eure Südwestecke.“ Regionalsport