Von Petra Wunderle Mit dem Ende der Sommerferien beginnt für Elena Brugger der letzte Abschnitt auf dem Internat. Jetzt ist sie in der letzten Klasse im Sportinternat in Freiburg. Was genau sie nach dem Abitur machen will, steht noch nicht fest. „Eventuell ein Sportstudium oder eine Ausbildung in einem Partnerbetrieb des Olympiastützpunktes in Freiburg. Ich bin noch am Überlegen“. Dass Elena Brugger weiterhin für den TuS Adelhausen startet, ist ohne Frage, und sie kann sich sehr gut vorstellen, nach dem Berufsabschluss wieder auf dem Dinkelberg zu leben und bei der Nachwuchsförderung der Abteilung Ringen tatkräftig mitzuhelfen. Elena Brugger ist ein hübsches und vor allem ganz natürliches Mädchen. Auf Make Up und viel Farbe im Gesicht verzichtet sie, sie hat weder ein Tattoo auf den Armen noch gefärbte Strähnen im Haar. Und nicht nur im Rampenlicht zeigt sie sich bescheiden. Die herrliche Lockenpracht ist Natur, und wie fast alle Teenager trägt sie gerne Blue-Jeans und hört rockige Musik. Sie geht scheinbar mühelos auf die Matte und kämpft mit ihren Gegnerinnen souverän und mit beispielhafter Fitness. Elena Brugger ist eine sehr gute und selbstbewusste Sportlerin. Seit Jahren macht sie immer wieder von sich reden als erfolgreiche Ringerin des TuS Adelhausen. Ende Juli dieses Jahres erkämpfte sich die Schülerin, die in Nieder-Eichsel beheimatet ist, die bisher größte Trophäe in ihrer zwölfjährigen Ringerlaufbahn. So wurde sie bei der Ringerweltmeisterschaft im slowakischen Snina Dritte. Sie kämpfte in der 52 Kilogramm-Klasse der Kadetten (15- bis 17-Jährige) und kam mit der Bronze-Medaille nach Hause. Insbesondere in der Ringerhochburg Adelhausen schätzen alle das hübsche Mädchen, das sich nicht nur auf der Matte mit ihrem typisch ausgeglichenen Wesen Freunde macht. Die Ringerin ist gerade für die Mädels in Adelhausen ein großes Vorbild, und so braucht sich der TuS Adelhausen selbst um weiblichen Nachwuchs in der für dieses Geschlecht eher untypischen Sportart keine Sorgen zu machen. Brugger ist in ihrer sportlichen Laufbahn noch lange nicht am Ziel. „2015 will ich es in die Nationalmannschaft der Junioren schaffen und Deutschland bei den Europameisterschaften repräsentieren“, sagt sie. Die Hoffnung, das zu erreichen ist so groß, wie sie für eine fast 17-Jährige, die im „Frühsommer“ ihrer Karriere ist, eben sein kann. Dass ihre Gegnerinnen in der künftigen Juniorenklasse (18 bis 20 Jahre) ab der kommenden Saison bis zu drei Jahre älter sind, stört Elena nicht. „Ich weiß, es wird schwieriger, aber ich liebe diese Sportart und möchte meine Ziele erreichen.. Leben im Sportinternat Elena Brugger, die am 21. August ihren 17. Geburtstag feierte, ist ehrgeizig und sechs bis sieben Mal in der Woche wird hart trainiert. Neben Sport gehört Englisch zu ihren Lieblingsfächern. Ihr Tagesablauf ist typisch für eine Sportlerin, aber eher untypisch für eine junge Erwachsene: 7 Uhr aufstehen, gemeinsames Frühstück mit den anderen Internatbewohnern, dann Schulunterricht oder Training. Trainiert wird im Olympiastützpunkt, welcher mit dem Fahrrad in 15 Minuten vom Internat aus zu erreichen ist. Da es sich um ein gemischtes Sportinternat handelt, mit den Sportarten Fußball, Mountainbike, Basketball, Triathlon und Ringen, hat Elena immer genügend Trainingspartner und -partnerinnen. Im Sportinternat fühlt sich Elena sehr wohl, alle Bewohner haben ihr eigenes Zimmer, und sämtliche Mahlzeiten werden hier eingenommen. Der Lehrunterricht findet an der Staudinger Gesamtschule statt, die ebenfalls per Drahtesel innerhalb weniger Minuten vom Internat aus zu erreichen ist. Die Nachmittage sehen so aus, dass entweder trainiert wird oder Lernzeiten, die wegen des Trainings verpasst wurden, nachgeholt werden müssen. Die Zeit, in der jeder selber büffeln will oder muss, kann selbst gewählt werden. Ausgehen oder Discobesuche sind eher selten, denn immer stehen Training und Wettkampf im Vordergrund. Die Ferien verbrachte Elena zuhause bei ihrer Familie auf dem Dinkelberg. Gerne unternahm sie zusammen mit ihren Eltern Kurzausflüge, unter anderem auch nach Berlin, wo sie Sportlerfreunde traf, die sie von Wettkämpfen und Trainingslagern her kennt.