Rheinfelden-Karsau (pem). Gefeiert wurde – aber halt nur im kleinen „Wilden-Rahmen“. Die legendäre Karsauer Wilden-Clique feierte den 50. Geburtstag am Rhein beim Fischerhaus, und nicht wie ursprünglich vorgesehen auf dem SV-Gelände. Die Bevölkerung konnte an dieser „reduzierten“ Veranstaltung nicht teilhaben. Das „Nein“ zur großen Party im alten Festschopf griffen Zunftmeister Martin Klein und die Alt-Wilden Rolf Hönicke und Walter Frech auf: „Von dem bereits super organisierten Fest sind nur wir geblieben als Jubiläumsgäst. Sie haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, einen Kurzschluss in der Genehmigungstechnik. So einfach ist es, man glaubt es kaum, aus der Traum“, Rolf Hönickes Worte glichen einer Büttenrede Wilde-Chef Tobias Frech hat seine Sache gut gemacht: Er lud zum Grillabend mit Musik und Tanz ein, und der Aufforderung „Lasst es krachen“ kamen die Wilden gerne nach. Die Wilde-Mädels legten einen rockigen Tanz auf die Bühne, zwei Wilde-Generationen lachten, sangen, feierten bei ausgelassener Stimmung bis in die tiefe Nacht. Tags zuvor legten Weggefährten den verstorbenen Mitgliedern Rosen mit Schlupf und der Aufschrift „S’ wildelet“ auf den Gräbern nieder. „Respekt“ zeigten die Gründungsmitglieder Werner Streck alias „Jimmy“ und „Tschudi“, der mit richtigem Namen Norbert Agster heißt. Der dritte im Bunde, „Süpli“ Ewald Brombach, nahm an der abgespeckten Jubiläumsfeier nicht teil. Derweil sich die ersten Mitglieder Helmut „Roger“ Biehler, Walter „Nuggi“ Frech , Hans Rohark, der „Röhrli-Hans“, und „Schlossgeist“ Rolf Hönicke, am Ehrentisch lachend zurück erinnerten und mit gewissem Wehmut scherzten: „Vor 50 Jahren waren wir noch richtig wild, da saßen wir nicht so brav da wie heute“. Woher der Name „Wilde“ kommt wurde ausgiebig erklärt: Die drei erwähnten Gründungsmitglieder wollten sich nach dem Zusammenschluss der damaligen Chrote- und Moschtbiireclique nicht unterordnen, da es plötzlich eine gemischte Truppe war. Die drei Männer, die gerne Fasnachtswagen bauten, wollten eine reine Männerclique und waren bekannt als ein „wilder und nicht organisierter Haufen“. Nach und nach gesellten sich Gleichgesinnte hinzu, Handwerker und Kaufleute haben harmoniert, zusammengehalten und sich stets respektiert. Ehren-Wilde Rolf Hönicke beschreibt es so: „Es war ein grandioser Zusammenhalt, jeder schaute auf den anderen und das ist heute noch so. Wir waren mit Feuer und Leidenschaft Wilde. Wir haben unser bestens gegeben, aber nie Ärger verursacht.“