Rheinfelden „Wollen so viel Tunnel wie möglich“

Die Oberbadische

Oberbürgermeister Eberhardt erläutert CDU-Verkehrsexperten Steffen Bilger Probleme

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. „Wir wollen für 16 Millionen Euro so viel Tunnel wie möglich“, skizzierte Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt dem CDU-Verkehrsexperten Steffen Bilger die Marschroute in Sachen „Planfeststellung für die A 98.5“ .

Hier komme es aus Sicht der Stadt darauf an, dass aus der zugesagten 80-Meter-Grünbrücke eine „echte“ Überdeckelung zwischen Minseln und Karsau wird. „Mit der Grünbrücke haben wir aber den Fuß in der Tür“, war Eberhardt sicher.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete war auf Einladung des CDU-Landespolitikers Felix Schreiner an den Hochrhein gekommen, um Verkehrsprobleme zu diskutieren. Dabei hatte er die Nachricht im Gepäck, dass derzeit eine halbe Milliarde Euro für Verkehrsprojekte von Berlin nach Baden-Württemberg fließen. Dabei gelte es, diesen Schwung fortzusetzen und auch nationale Prioritäten festzulegen. „Und ein Autobahnvorhaben gehört für mich dazu“, sicherte Bilger seine Unterstützung zu.

Die braucht die Region, die Eberhardt dem Gast als Verkehrsdrehscheibe darstellte, auch in Sachen Elektrifizierung der Hochrheinbahn genauso wie in Sachen Autobahnstau, wie deutlich wurde. Denn nicht nur die Industrie auf der deutschen Seite braucht diese Infrastruktur, sondern auch die auf der Schweizer. Somit sei beides als ein gemeinsamer Verkehrsraum zu betrachten, meinte der Oberbürgermeister, auch weil 57 Prozent der Aargauer Arbeitsplätze mit Grenzgängern besetzt sind. Dabei mahnte CDU-Ratsherr Rainer Vierbaum: „Die A 98 ist keine Aneinanderreihung von Ortsumfahrungen, sondern eine Autobahn.“

Autobahnstau

Vor diesem Hintergrund sei der tägliche Stau am Grenzübergang ein stetes Ärgernis, stellte CDU-Stadträtin Sabine Hartmann-Müller fest. Sie forderte: „Wegen des Staus der Laster brauchen wir unbedingt Verbesserungen für die A 861.“ Und ihr Parteifreund Dieter Meier ergänzte, der Stauraum sei eigentlich als PKW-Abfahrt gedacht gewesen. Deren Abfertigung lasse aber auch wegen der „grünen Zettel“ zu wünschen übrig. Was mit daran liege, dass der Zollhof auf Schweizer Seite zu klein sei, da die Anlage vor 20 Jahren geplant wurde, und in dieser Zeit habe sich die Zahl der Grenzgänger verdoppelt, wie sich SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Winkler erinnerte.

Elektrifizierung

Der Sozialdemokrat hatte auch eine Erklärung, warum die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke so zögerlich vorankommt: „Das liegt zum Teil auch daran, dass die Bahn als Investor befürchtet, die Strecke danach an einen Mitbewerber aus der Schweiz zu verlieren.“ Auch Vierbaum sah die Situation so und stellte fest: „Die Bahn ist der Gordische Knoten.“ Doch nicht nur auf der deutschen Seite harzt es, sondern bei den Eidgenossen ebenso, schließlich habe das Parlament eine Beteiligung an den Baukosten abgelehnt, wie Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bedauerte. Trotzdem: „Die Elektrifizierung muss kommen“, forderte Felix Schreiner. Dabei führte der CDU-Landtagsabgeordnete aus, die verbleibende Zeit bis zum Auslaufen der Verträge sei zu nutzen, „sonst droht ein Provisorium für die nächsten zehn bis 20 Jahre“. Zudem mahnte er an, dass alle bei der A 98 an einem Strang ziehen sollen.

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