Rheinfelden Zwei stimmen dagegen

Die Oberbadische
Der Gemeinderat Rheinfelden hat bei zwei Gegenstimmen beschlossen, das Bauvorhaben eines Multipex-Kinos (hier der Blick von der Rheinbrückstraße) mit bis zu 1100 Plätzen auf dem Bahnhofplatz weiter zu verfolgen. Foto: zVg/Mössinger Architektur Foto: Die Oberbadische

Multiplex-Kino: Gemeinderat will Pläne für den Rheinfelder Bahnhofplatz weiter verfolgen

Zwischen „fataler städtebaulicher Fehler“ und „architektonisch ansprechendes Konzept“ bewegte sich die Diskussion über das „Multiplex-Kino“ am Rheinfelder Bahnhofplatz. Bei zwei Gegenstimmen stimmte der Gemeinderat am Donnerstag für die Weiterverfolgung des Projekts.

Rheinfelden. Mit einer gewissen Zufriedenheit entnahmen die Stadträte den Ausführungen der beiden künftigen Betreiber, Bernd Gschöpf und Matthias Schweikart, dass zum einen das „Rheinflimmern“ künftig als „Filmkunsthaus“ weitergeführt werden soll und zum anderen beide von einem wirtschaftlichen Erfolg überzeugt sind. Hier meldete Karin Paulsen-Zenke von der SPD zwar leichte Zweifel an, wollte sich aber dennoch an die Einschätzung der Fachleute Gschöpf und Schweikart halten.

Einig waren sich die Fraktionssprecher, dass das Projekt einen Gewinn für Rheinfelden darstelle. Meinte CDU-Sprecher Paul Renz: „Es ist ein schlüssiges, architektonisch ansprechende Konzept ohne Konkurrenz zur Innenstadt.“ Und Karin Reichert-Moser hielt für die Freien Wähler fest: „Eine positive Weiterentwicklung unseres Standorts ist nicht nur vom Einzelhandel aus zu betrachten.“

Aber es gab auch zwei gegenteilige Auffassungen. So stellte SPD-Ratsherr Alfred Winkler in einer „persönlichen Erklärung“ fest: „ Ich halte es für ein städtebauliches Problem und fatalen Fehler, die Fläche zu überbauen.“ Dabei begründete er seine Auffassung nicht nur mit dem Hinweis auf den Siegerentwurf „In der Mitte ein Garten“ aus dem „Bauforum“ zur Weiterentwicklung des Bahnhofareals, der so nicht mehr zu verwirklichen sei. Sondern er kritisierte auch, dass die bestehenden 84 städtischen Parkplätze aufgegeben werden, und die Stadt für rund zwei Millionen Euro in der geplanten Kino-Tiefgarage ankaufen will. Außerdem störte sich der Sozialdemokrat am Gebäude und verglich mit einem „Hochregallager an der Schildgasse“. Ähnlich argumentierte auch Eckard Hanser (CDU). Auch er vertrat die Auffassung: „Der Bahnhofsvorplatz verträgt auf Dauer diesen Klotz nicht.“ Beide verweigerten daher dem Projekt ihre Zustimmung.

Den Überlegungen Winklers, der wie Hauser einem Multiplex-Kino an sich nicht ablehnend gegenüberstand, sondern nur den Standort kritisierte, hielt Kinobetreiber Schweikart entgegen: „Wir wollen kein Kino auf der grünen Wiese. Das würde die Innenstadt leer räumen.“ Ganz ähnlich argumentierte auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt: Von einem Kino in einer Randlage „komme niemand mehr in die Fußgängerzone, um ein Eis zu essen“. Er hatte schon während der Pressekonferenz zur Vorstellung des Vorhabens am Vormittag (wir berichteten) betont, dass eine Innenstadtbelebung nicht nur durch die Brille des Einzelhandels gesehen werden dürfe. Durch das neue Kino mit seinen bis zu acht Sälen und 1100 Plätzen werde die Nutzungsvielfalt der Innenstadt erhöht, was zu begrüßen sei.

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