Ringen Als Belohnung winkt das Spanferkel

Die Oberbadische

Ringen Bundesligist TuS Adelhausen bereitet sich intensiv auf die neue Runde vor / „Knackiges Programm“

Sie packen alle mit an. Unzählige Matten hieven die Ringer in die Halle, die dann mit dem Überzug bedeckt werden. Währenddessen mixt Bernd Reichenbach den Energiedrink mit Orangengeschmack und schleppt den großen Eimer an. Vor den Bundesliga-Ringern des TuS Adelhausen steht ein anstrengender Trainingstag. Florian Philipp hat bereits die Stoppuhr und die Trillerpfeife in der Hand.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. „Das wird knackig“, kündigt der Trainer relativ emotionslos am Samstag an. Bis 12 Uhr wird nach einem straffen Aufwärmprogramm inklusive Rückwärtsrolle und Rad schlagen auf der Matte gekämpft, Mann gegen Mann. Der Schweiß tropft. Die Jungs geben Vollgas.

Schweißtreibende Trainingseinheiten

Nach dem Mittagessen – Reservecoach Thomas Weber hat mit Rückkehrer Reichenbach zusammen Spaghetti mit Tomatensoße und Salat zubereitet – ist „Nachbelastung“ angesagt. Das heißt nichts anderes als „Zirkeltraining mit Musik“, so Philipp.

Die Belohnung winkt für die Ringer am Abend, wenn zwei Spanferkel für die 20 anwesenden Griffkünstler gegrillt werden und Reichenbach zusammen mit den anderen Neuen zum Einstandsfest einlädt. Aber davor ist schweißtreibende Mattenarbeit angesagt.

Schließlich möchte der TuS in der anstehenden Bundesliga-Runde ein Wörtchen im Meisterrennen mitreden. Allerdings gibt es da mehrere Vereine, die diesen Anspruch haben. „Burghausen, Nackargartach, Köllerbach, Mainz“, zählt Philipp auf. „Dort können wir uns auch anreihen.“

Das Potenzial des Kaders ist groß

Druck gibt es aber von Trainerseite nicht. „Uns geht es darum, eine stabile Mannschaft aufzubauen, die in ruhigem Fahrwasser schwimmt, in der die Chemie stimmt und dass die Trainer mit allen drei Aktivmannschaften perfekt harmonieren. Das war in der Vergangenheit nicht immer so“, lässt Reichenbach wissen.

Das Potenzial der neu formierten Truppe ist groß. „Wir sind mehr als zufrieden mit unserem Kader, die Jungs haben alle Charakter“, freut sich Philipp und pustet in seine Pfeife. „Pause!“

Weber schüttelt derweil ungläubig den Kopf. „Unglaublich, wie schnell der ist.“ Der Reservecoach zeigt auf den Kubaner Reinier Perez, der neu ist auf dem Dinkelberg und sich gerade mit dem Rückkehrer aus Ispringen, Michael Kaufmehl, auseinandersetzt. „Wenn er einen Beinangriff startet hat man keine Chance“, weiß Weber. Der Kubaner, so hofft man beim TuS, soll die gesamte Saison über vor Ort bleiben, den Nachwuchs trainieren und als Vorbild dienen.

Sechs Wochen sind es noch bis zum Start. „Jetzt in unmittelbarer Wettkampfvorbereitung wird nur noch spezifisch auf der Matte trainiert“, erklärt Philipp. Er ist zufrieden. Bisher laufe es sehr gut. „Wir müssen sogar aufpassen, dass wir nicht zu früh topfit sind. Die Runde ist ja lang, da muss man vorsichtig sein, dass am Ende nicht die Motivation fehlt und die Ringer nur noch müde und leer sind“, weiß der lizenzierte Übungsleiter ganz genau.

Trainingslager auf dem Herzogenhorn

Die Jungs sollen nicht nur konditionell auf der Höhe sein, sondern auch als echtes Team auftreten. Und so steht das Trainingslager kurz vor dem Saisonstart auf dem Herzogenhorn auch ganz im Zeichen des Teambuildings. „Wichtig ist, dass wir als Mannschaft die Kämpfe bestreiten, ein Ringer alleine genügt da nicht“, sagt Philipp, der den Eigengewächsen Stephan Brunner und Felix Krafft zutraut, sich in der Bundesliga zu etablieren.

Und wie verstehen sich die Trainer untereinander? „Privat und sportlich läuft es prima“, macht Reichenbach klar. Man funke auf einer Wellenlänge, so der ehemalige Ispringer Coach, der als Vizemeister Nordbaden verließ, um bei seinem Ex-Klub auf dem Dinkelberg anzuheuern.

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