Ringen Bronze nur knapp verpasst

Die Oberbadische
Ein Fehler zu Beginn kostet Oli Hassler die Bronzemedaille. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Ringen Europameisterschaft: Oliver Hassler verliert das kleine Finale mit 1:4

Nur wenig Schlaf hat Oliver Hassler in der Nacht von Samstag auf Sonntag in seinem Hotelbett in Novi Sad gefunden. Der Grund: Zu viel Koffein auf der einen und ein Wettkampf auf der anderen Seite, bei dem der Schopfheimer nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte.

Novi Sad. Hatte Hassler nun Alpträume, weil am Ende doch nur ein fünfter Rang bei den Europameisterschaften heraussprang? „Nein. Zum Träumen war die Zeit zu kurz. Ich bin erst um 1 Uhr eingeschlafen und schon um sechs Uhr aufgewacht“, so der 29-Jährige. Und Alpträume hätte er auch nach diesem Ergebnis sicherlich nicht gehabt. „Ich bin mit meiner Leistung im Reinen“, sagt Hassler, der in der Klasse bis 98 Kilogramm das kleine Finale gegen Balasz Kiss aus Ungarn mit 1:4 verlor.

„Ich bin nicht enttäuscht, vielleicht etwas unzufrieden“, meint Hassler, der im Kampf um Bronze einfach einen Fehler gemacht habe, den er eigentlich vermeiden wollte. „Ich habe ja gewusst, dass er in der ersten Minute gerne zurückweicht, um dann mit einem überraschenden Schulterschwung zum Erfolg zu kommen. Ich bin trotzdem reingefallen“, gibt der Ringer der RG Hausen-Zell ehrlicherweise zu.

Auf die Finte von Kiss reingefallen

„Aber ich habe mich einfach sehr stark gefühlt.“ Er sei sich sehr sicher gewesen, wohl zu sicher. Denn: Kiss zog seinen Griff und hatte schnell vier Zähler auf dem Konto. „Ich gehe vorwärts, lege den Arm auf, dann dreht er sich ein und ich fliege wie ein Schülerbub auf die Matte“, erinnert sich der Greco-Spezialist nur ungern an diese Aktion, die ihm die Bronzemedaille aus den Händen gleiten ließ.

Denn: Solch einen Vorsprung geben Ringer auf diesem Niveau nicht mehr her. Das musste auch Hassler anerkennen, der zwar konditionell einmal mehr seinem Kontrahenten überlegen war, es gegen den immer passiver werdenden Ungarn aber nicht schaffte, nochmals eine große Aktion zu starten. Mehr als einen Punkt aufgrund der Passivität sprang nicht heraus. „Ich habe ihm gratuliert und ihm gesagt, dass er einfach einen Tick cleverer agiert habe.“

Im Achtelfinale unterlag Hassler Aliaksandr Hrabovic mit 1:2-Wertungspunkten, konnte aber dann in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, da der Weißrusse das Finale erreichte. „Ich konnte ihn einfach nicht bewegen. Ich habe alles versucht und Betrieb gemacht, aber er war körperlich sehr stark und ich konnte ihn mir nicht so hinstellen, wie ich es gerne gehabt hätte“, analysiert Hassler und war sich sicher, dass Hrabovic den EM-Titel holt. Dem war aber nicht so. Der Weißrusse musste sich Hasslers Teamskamerad aus Weingarten Felix Baldauf beugen. „Toll. Ich freue mich für Felix. Er hat ein wahnsinniges Turnier gerungen.“

Hassler selbst besiegte in der Hoffnungsrunde den Esten Ardo Arusaar, den er bestens aus der Bundesliga kennt. „Ich war konzentriert und frischer“, meinte der Halbschwergeweichtler und zog mit dem 2:1-Erfolg ins kleine Finale ein.

„Mein Fazit fällt positiv aus. ich fühle mich wieder gut und das habe ich bestätigt Mit einer Medaille hätte ich das etwas deutlicher unterstreichen können“, macht Hassler klar, der gestern noch in den Flieger zurück nach Deutschland stieg, um zu pauken. Steht doch in drei Tagen eine Klausur auf dem Programm. „Die Lernerei kam durch die intensive Vorbereitung auf die EM doch etwas zu kurz“, lässt der Student der Sportökonomie an der Uni Saarbrücken wissen.

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