Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. „Das beste Trainingslager ist eine Frau, die eigene natürlich“, befand einmal Werder Bremens Ex-Manager Willi Lemke. Darauf wollen sich aber Thomas Weber und Florian Philipp, das Trainerduo des Bundesligisten TuS Adelhausen, nun wirklich nicht verlassen. Und so wird in der Dinkelberghalle kräftig geschwitzt. So auch am vergangenen Wochenende, als ein gemeinsames Trainingslager mit der RKG Freiburg 2000 auf dem Plan stand. Das zweite Camp vom 14. bis 16. September lässt indes nicht lange auf sich warten. Freitag von 19.30 bis 21 Uhr, Samstag von 7 bis 8 Uhr, 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 16.30 Uhr – das Programm hatte es in sich. Verschlafene Gesichter am frühen Samstagmorgen" Fehlanzeige. Während das Frühstück in der Halle parat steht, kommen die Ringer des TuS frisch geduscht aus der Umkleide marschiert. Die Athleten haben ihre erste Einheit hinter sich gebracht. „Frühsport“, meint Nicole Oswald von der Sportlichen Leitung. Coach Florian Philipp ergänzt: „Lockerer Dauerlauf, Sprints, Gymnastik und Kraft.“ Es sollte das Herz-Kreislaufsystem in Schwung gebracht werden, lässt er wissen, während er sich einen Kaffee aus der Maschine lässt. „Für den einen oder anderen ist ein Lauf um 7 Uhr schon an sich eine enorme Belastung“, schmunzelt er. Gut 20 Athleten des TuS Adelhausen aus der ersten und zweiten Mannschaft sowie dieselbe Anzahl an Ringern der RKG Freiburg 2000 machen an diesem Samstag gemeinsame Sache. Um 10 Uhr war die erste Matteneinheit angesagt. Das Regionalligateam startet am 4. September in die neue Runde. Bisher stand die Grundlagenausdauer im Mittelpunkt der Übungseinheiten, nun geht es vermehrt auf die Matte. Jetzt geht es „unmittelbar“ ans Ringen, wie es Philipp beschreibt. Mit dem Fitnesszustand der Schützlinge sind die Trainer, dazu gehört auch der Chefcoach der Zweiten, Axel Grether, zufrieden. „Die, die regelmäßig da waren, sind super drauf“, unterstreicht Florian Philipp. Im Durchschnitt waren 15 Ringer im Training. „Das ist okay.“ Für Flo Philipp steht fest: „Wenn Leute wie Felix Kraft, Stephan Brunner, Denis Grether oder Sascha Keller in der Runde scheitern sollten, was sie natürlich nicht werden, dann nicht wegen der fehlenden Physis.“ Nicht einfach gestalten sich natürlich die gemeinsame Trainingseinheiten mit den Ringern der „Ersten“. Die Deutschen sind über das gesamte Land verteilt, von den ausländischen Spitzenringern ganz zu schweigen. Allerdings: Die Top-Leute reisen von Trainingslager zu Lehrgang, von Turnier zu Meisterschaft, verbringen täglich mehrere Stunden in der Halle. Die sind also top in Form. Da muss man viel eher darauf achten, dass die Regeneration nicht zu kurz kommt. Philipp nimmt Pascal Eisele und Felix Radinger als Beispiel. „Die sind seit der Deutschen Meisterschaft Mitte Mai ununterbrochen unterwegs“, so der TuS-Trainer. Nach den nationalen Titelkämpfen folgten die Europameisterschaft, dann die European Games, verschiedene Lehrgänge und die internationalen Turniere in Bukarest und Warschau. „Sie müssen an diesem freien Wochenende nicht auch noch bei uns Einheiten absolvieren“, so Philipp. Das galt nicht für die weiteren Ringer der Deutschachse. So kamen Carsten Kopp, Stefan Kehrer, Kevin Henkel und Manuel Wolfer auf den Berg und mussten ebenfalls den so genannten Tabatazirkel absolvieren. Was genau das ist, wollte Philipp indes nicht verraten.