Ringen Der Trainingsfleiß macht sich bezahlt

Die Oberbadische
Goldenes Lächeln: Jennifer Wagner vom TSV Kandern gewinnt den deutschen Meistertitel. Foto: Alexander Anlicker Foto: Die Oberbadische

Ringen Jennifer Wagner holt Gold bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend

Kandern (anl). Seit ihrem sechsten Lebensjahr steht Jennifer Wagner auf der Ringermatte. „Mein Schwester hat gerungen, so bin ich auch dazu gekommen“, sagt die frischgebackene Deutsche Meisterin der weiblichen Jugend. „Natürlich habe ich auch andere Sachen gemacht, bin geritten und habe ein Musikinstrument gespielt“, ergänzt sie. Das habe jedoch hinter dem Ringen zurückstehen müssen.

Zum Glück. Denn: Die 16-jährige Griffkünstlerin des TSV Kandern errang am vergangenen Wochenende in Bönen (Nordrhein-Westfalen) den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere (wir berichteten bereits).

In der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm musste Wagner viermal auf die Matte. Im Finale bezwang sie Jenny Blachut aus Sachsen gleich mit 6:0-Punkten. Das tolle Abschneiden der Mädels aus Kandern krönte Alina Gola, die die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 56 Kilogramm einheimste.

„Die Konkurrenz war schon groß, aber wir kamen ganz gut klar“, sagt Wagner, der man ihr Wettkampfgewicht von 64 Kilogramm nicht ansieht. Bereits seit vier Jahren trainiert sie – ebenso wie Alina Gola – im Olympiastützpunkt in Freiburg. Mit Beginn des aktuellen Schuljahres hat Wagner jedoch den Sprung an das Sportinternat in Freiburg gewagt. Dort besucht sie die zehnte Klasse. Jetzt trainiert die 16-Jährige fünfmal die Woche abends zwei Stunden und an zwei Tagen frühmorgens je anderthalb Stunden lang.

Der Trainingsfleiß hat sich ausgezahlt. Vor dem Deutschen Meistertitel am Wochenende waren ein fünfter Platz bei den Deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr sowie der baden-württembergische Meistertitel im Februar ihre größten sportlichen Erfolge.

Als nächstes Ziel hat Wagner nun die Teilnahme an den Europameisterschaften im Juni in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) im Visier. Und wie sind ihre Zukunftspläne? „Erstmal das Abitur in zwei Jahren machen, dann schauen wir weiter“, antwortet sie ganz bodenständig.

Schule und Training unter einen Hut zu bekommen, das sei „schon stressig“, erklärt sie. Gerade weil die Schüler des Sportinternats auch eine öffentliche Schule besuchen. Durch die Teilnahme an Wettkämpfen und Lehrgängen verpasse man eben viel Unterricht, den man mit der Unterstützung der Lehrer des Sportinternats aber nachhole, berichtet Wagner.

Da bleibt nur wenig Freizeit. Aber natürlich ziehe sie mit ihren Schulfreundinnen auch ab und zu durch die Stadt. Die Wochenenden verbringt sie dann meist auf Turnieren und Lehrgängen. „Ich bin wenig zuhause in Kandern“, sagt die Sportlerin.

Umso mehr freuen sich die Kanderner Ringer, dass Wagner, wenn sie mal zuhause ist, immer zu den Rundenwettkämpfen der TSV-Ringer kommt, und, wie der Vorsitzende der Ringerabteilung, Karl-Friedrich Weber, betont, dann auch immer tatkräftig mithilft.

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