Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. Klar ist, dass gar nichts klar ist: „Es war ein schöner Kampfabend, aber es ist noch nichts passiert“, resümierte Coach Florian Philipp. Der TuS Adelhausen führt gegen den KSV Aalen 05 nach acht Kämpfen mit 13:10. Aber damit das Ergebnis auch Einzug in die Tabelle findet, müssen noch zwei Mattenduelle ausgetragen werden. Aufgrund der Militär-WM konnten Pascal Eisele und Kevin Henkel nicht vor Ort sein. Weil also nur acht Kämpfe über die Bühne gingen, bekamen die 350 Zuschauer vom Verein Bons für Freigetränke und von den eigenen Ringern einige spektakuläre Aktionen präsentiert. Allen voran der französische Ringerfloh in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. Zoheir El Quarragpe und Ahmet Peker lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Peker führte kurz vor dem Ende mit 5:4, als der Franzose in TuS-Diensten den Turbo schaltete und mit einer schier unglaublichen Explosivität seinen Gegenüber aushebelte und „tuschte“. Das Publikum johlte. Quasi mit dem Schlussgong hatte El Quarragqe vier sehr wichtige Teampunkte klar gemacht. Wenn wir schon bei Schultersiegen sind, dann darf man auch Routinier Stefan Kehrer (98 kg-Freistil) nicht vergessen. Der brauchte etwas mehr als eine Minute, um den deutschen Juniorenmann Aslan Rafael Mahmudov schachmatt zu setzen. Der kam aus einem Abklemmer einfach nicht mehr raus. Sein erster Auftritt im TuS-Trikot in der neuen Saison hätte für Danijel Janecic (66 kg-Greco) nicht besser laufen können. Er rechtfertigte seine Nominierung zugunsten des Litauers Edgaras Venckaitis voll und ganz. Ismail Baygus wurde erst im Standkampf zermürbt, ehe er sich am Boden nur mit unerlaubter Beinarbeit dem verkehrten Abheber entziehen konnte. Dumm nur, dass es immer wieder mit Bodenlage weiterging. Nach gut vier Minuten war der technisch-überhöhte Erfolg dann eingetütet. Für den 13. Teampunkt an diesem Abend war Sascha Keller (75 kg-Greco) zuständig. Nun also ist der erste Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht. „Ich freue mich so sehr für ihn“, meinte Florian Philipp und geriet ins Schwärmen, ob des unglaublich hohen Trainingseifers des Lokalmatadoren. Der Ex-TuS-Ringer Ilyas Özdemir hatte am Ende nicht genügend Kondition, um Keller in die Knie zu zwingen. Der feierte einen 2:1-Erfolg. „Das war die Belohnung für all die Mühen“, erklärte Philipp. Kein Athlet im roten Heimtrikot musste das Maximum abgeben. Leonid Bazan (75 kg-Freistil) war gegen den türkischen Ausnahmeringer Soner Demirtas ohne Chance. Er kämpfte sich durch und schaffte es, beim 0:12 am Ende nur drei Zähler wegzugeben. Dasselbe galt für Virgil Munteanu (61 kg-Greco) bei seinem Debüt im TuS-Trikot. Mit Schulterproblemen angereist, stellte er sich gegen den bärenstarken Bekkhan Mankiev in den Dienst der Mannschaft. 0:10 hieß es nach sechs Minuten. Nur zwei Zähler ließen indes die beiden deutschen Ringer, Felix Radinger und Carsten Kopp zu. Radinger (130 kg-Greco) bot dem über elf Kilo schwereren Gegenüber Mantas Knaystautas so gut es ging Paroli. Am Ende war das 0:4 aus der Sicht des Gastgebers „völlig okay“, wie Philipp klar machte. Mehr Muckis als im vergangenen Jahr hat Kopp (86 kg-Freistil). Im Duell mit Benjamin Sezgin wurde klar, dass dafür aber etwas die Physis gelitten hat. „Das zu steuern ist schwierig. Carsten hat noch Luft nach oben“, meinte Philipp. Gegen Sezgin unterlag Kopp mit 2:6.