Ringen Entscheidung fällt im letzten Kampf

Die Oberbadische
Alles im Griff hat Tobias Greiner (rot), der der WKG im finalen Duell den Sieg sichert. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen Regionalliga: WKG Weitenau-Wieslet bezwingt Nendingen II knapp mit 16:15

Marc Viardot tupft sich mit dem Handtuch den Schweiß von der Stirn, sein Trainerkollege David Muller bläst die Backen auf und schüttelt den Kopf. Die Anspannung ist Minuten nach dem Heimkampf der WKG Weitenau-Wieslet in der Regionalliga gegen den ASV Nendingen noch immer groß. Mit 16:15 hat der Gastgeber knapp die Oberhand behalten. Im letzten Mattenduell des Abends machte Tobias Greiner den zweiten Saisonsieg perfekt.

Steinen-Höllstein. Es war ein Kampf auf des Messers Schneide. Am Ende war ein mickriger Punkt ausschlaggebend. „Die 75 Kilo-Klasse entscheidet über Sieg oder Niederlage“, orakelte Ex-Coach Roland Vögtlin, der von der Zuschauertribüne aus noch immer lautstark mitfiebert, in der Pause. Er behielt recht.

Während also Greco-Mann Greiner, der nach einer Magen-Darm-Geschichte nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, mit einem 15:0 nach 2:52 Minuten das Punktemaximum und damit den Erfolg nach Hause brachte, verlor Freistil-Spezialist Dennis Kronenberger zuvor nur mit 0:3-Teampunkten gegen Denis Rubach.

„Es ist nicht einfach, für unsere jungen Ringer für das Team zu ringen. Das ist neu für sie. Dennis durfte keine Vier abgeben. Und das ist ihm auch gelungen“, lobte Viardot seinen Schützling, der jedoch den einen oder anderen Punkt verschenkte beziehungsweise leichtfertig abgab. 3:16 hieß es nach sechs Minuten. „Er ist trotzdem einer der Matchwinner heute“, so Viardot. Unter diese Kategorie fiel auch Marcus Mickein (98 kg-Freistil). Auch er verlor seinen Kampf gegen den ausgebufften Marc Buschle. Der konnte beim 6:4 aber nur einen Mannschaftspunkt in die blaue Ecke nehmen. „Marcus hat taktisch gerungen“, meinte Viardot.

Eine richtig starke Leistung, die dann auch noch mit einem deutlichen Sieg belohnt wurde, zeigte Svetlin Shindov (55 kg-Freistil). „Er hatte keine Angst“, stellte Muller hocherfreut fest, nachdem sein Schützling nach 1:24 Minuten Alexandru-Vasile Botez geschultert hatte. „Das war sein bester Kampf bisher“, lobte Viardot.

„Wir haben es unnötig spannend gemacht.“

Auch sein Bruder Radostin behielt im 61 kg-Greco-Duell die Oberhand. Der Kampf verlief etwas unsauber, Mattenleiter Hardy Stüber (KSV Ketsch) musste immer wieder einschreiten. Am Ende behielt der WKG-Mann gegen den früheren rumänischen Meister Florin Gavrila mit 13:0 die Oberhand.

Auch Jonas Dürr (86 kg-Greco) trumpfte auf. Gegen Maximilian Stumpe verbuchte er einen Teampunkt. 7:7 war das Resultat, die letzte Wertung ging auf das Konto des Gastgebers, der laut Viardot „stark gekämpft“ habe. „Er war fünf Sekunden unkonzentriert“, fand Muller jedoch noch eine Fliege in der wohlschmeckenden Siegersuppe. Statt 6:1 aus Dürrs Sicht hieß es plötzlich 6:7.

Sein Bruder Simon hatte dagegen ein eher leichteres Los. Dürr war nach 1:26 Minuten gegen Fabian Weinreich der technisch–überlegene Akteur.

Neben fünf Siegen musste die WKG an diesem Abend auch fünf Pleiten einstecken. „Wir wussten, dass es knapp wird. Wir waren sehr konzentriert und haben es dennoch unnötig spannend gemacht“, resümierte Viardot. Das lag unter anderem auch an Schwergewichtler Michael Herzog, der gegen Bogdan Eismont am Ende vor 300 Zuschauern zwar mehr Luft hatte, sich gegen den Routinier aber beim 7:16 die Zähne ausbiss. Zweimal hatte Herzog einen Untergriff versucht, zweimal war Eismont der Nutznießer. Der WKG-Ringer wollte es nochmals wissen. Und beim dritten Mal kam er durch. Und fast hätte er den Nendinger dann auch getuscht. „Das war auf der Kippe“, so Viardot. Am Ende gingen drei Teamzähler aber an den Gast.

Gar vier waren es bei Luca Köpfer (66 kg-Freistil). Gegen Leon Gerstenberger hatte er keine „Schnitte“. „Gegen den deutschen Jugendmeister darf man aber mal verlieren“, meinte Viardot. Unterlegen war auch Alex Asal (86 kg-Freistil) gegen Pascal Koch, ehe sich Asal eine Ellenbogenverletzung zuzog und aufgeben musste. „Das ist wohl etwas Schlimmeres“, ahnte Viardot.

„Gewinnen macht Spaß“, machte Marc Viardot nach dem Herzschlagfinale klar. Dieser Sieg sei auch für die Moral sehr wichtig gewesen. Und da wäre ja noch die Tabelle. „Da ist jeder Punkt wichtig. Es liegt alles so eng beieinander.“

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