Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. „Das ist ein Derby. Und das sagt schon alles. Es zählt nichts anderes als ein Sieg“: Der Coach des TuS Adelhausen, Florian Philipp, redet vor dem Südbaden-Duell beim SV Triberg nicht lange um den heißen Brei herum. Allerdings: Ein Spaziergang am Fuße des berühmten Wasserfalls wird es nicht geben. „Das wird schwer. Es darf nichts schief laufen.“ Der Blick auf die Tabelle vor dem ersten Rückrundenkampf verrät zwar, wer in dieses Derby als Favorit geht, mehr aber auch nicht. Denn: „Triberg ist nach dem Stilartenwechsel stärker. Da müssen wir richtig gut stellen“, unterstreicht der Sportliche Leiter, Mike Hofmann. So wird der Ausfall Kenan Görs, der trotz Zusage keinen Kampf für die Schwarzwälder bestritt, durch Rares Chintoan kompensiert, während Gabriel Fix nun in der 98 Kilo-Klasse an den Start geht. Auch die beiden 66 Kilo-Starter Aleksan Mikayelyan und Mihail Sava seien stark. Für Hofmann steht fest: „So deutlich wie in der Vorrunde wird es nicht mehr.“ Damals behielt der TuS mit 22:12 die Oberhand. Allerdings: Ein Sieg ist Pflicht, schließlich hat Adelhausen Rang drei und damit die Zwischenrunde fest im Visier. Und wer weiß, vielleicht kann man den beiden Führenden aus Nendingen und Weingarten noch gefährlich werden, schließlich geht es gegen beide Top-Teams noch vor eigener Kulisse. Jetzt steht aber das Derby im Focus. Und vielleicht sitzt auch Gergö Wöller zum ersten Mal im TuS-Bus. „Er hat seine Wehwehchen richtig auskuriert, es könnte zum Saisondebüt kommen“, so Hofmann. Festlegen will er sich aber nicht. Würde Wöller auf die Matte gehen. Dann wisse er gleich, wo er stehe, sagt Hofmann. Schließlich stünde das Duell mit Sava auf dem Plan. Kein großes Geheimnis ist, dass der Ukrainer Vyugar Ragymov im Fliegengewicht zum Einsatz kommt. Nach dem einjährigen Gastspiel in Köllerbach ringt er wieder für den TuS. Sein Duell gegen Ceyhun Zaidov ist gleich ein Schlüsselduell in diesem Südbaden-Derby. Auch der Kampf zwischen Gabriel und Felix Radinger könnte den Ausgang dieser Begegnung entscheidend beeinflussen. „Ein Wochenende zum Durchschnaufen“ gab es zuletzt für Hofmann & Co. Zeit, um die Vorrunde Revue passieren zu lassen. „Die Teams in der Süd-Gruppe liegen eng beieinander. Man muss schon die beste Mannschaft aufbieten, um erfolgreich zu sein. Viele Kämpfe sind knapp“, resümiert Mike Hofmann. Der TuS liege mit seinen vier Siegen und zwei Niederlagen im Soll. In Nendingen sei man nicht in der Lage gewesen, das „Geschenk“ anzunehmen. Der Deutsche Mannschaftsmeister hatte personelle Probleme, behielt aber dennoch mit 13:12 die Oberhand. Das 9:19 in Weingarten habe einmal mehr gezeigt, dass der SV Germania über die „beste Deutschachse“ der Liga verfüge. „Da ist kein Kraut gegen sie gewachsen“, lobt Hofmann. Ganz zufrieden zeigt er sich auch mit den nationalen Ringern des TuS. Die Auftritte von Carsten Kopp, Felix Radinger und Kevin Henkel bezeichnet er als „positiv“. Christoph Bast müsse sich noch an den „rauen Wind der Süd-Staffel gewöhnen“, habe aber zum Sieg in Schriesheim entscheidend beigetragen. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist nur Marc Luithle. So hat der Fliegengewichtler keinen Kampf über sechs Minuten bestritten, musste jeweils einen Vierer abgeben. Und so ein Vierer ist mit der neuen Punkteregel nur mit enormer Anstrengung wieder auszugleichen. „Nichts falsch gemacht“, so Hofmann, habe man mit den Ausländern, die das TuS-Trikot tragen. „Fast unschlagbar“ seien seiner Meinung nach Ivo Angelov, Bozo Starcevic und Davor Stefanek. „Da gibt es nichts Besseres.“ Als „Mr. Zuverlässig“ bezeichnet er Tamas Loerincz oder Yuri Belonowski. „Luft nach oben“ habe Hofmann bei Victor Loerincz und Lyubomir Dimitrov ausgemacht, und das, obwohl die beiden Ringer bisher noch ohne Niederlage sind. Beim TuS haben sie in Sachen Personal derzeit die Qual der Wahl. Nicht so einfach: „Da gilt es, alle bei Laune zu halten“, meint Hofmann, und verhehlt dabei nicht, dass dabei auch Kampfzusagen eingehalten werden müssen.