Von Uli Nodler Lörrach. Das Aus in der deutschen Meisterschaft ereilte den Ringer-Erstbundesligisten TuS Adelhausen erneut im Playoff-Viertelfinale. Diesmal erreichte die Ringer-Staffel vom Dinkelberg das selbst gesteckte Ziel, das da hieß Halbfinale, nicht. So war denn auch am Samstag nach der 10:14-Niederlage in heimischer Halle gegen den ASV Mainz 88 Schluss mit lustig. „Wir wissen, wo der Schuh drückt. Daran müssen wir nun bis zum Beginn der neuen Meisterrunde arbeiten“, geht der Blick von TuS-Trainer Florian Philipp jedoch schon wieder optimistisch nach vorne. An der Ausländern im Adelhausener Team hat es gewiss nicht gelegen, dass es in der Saison 2014/15 nicht zum Halbfinaleinzug gereicht hat. „Wenn wir ganz oben mitringen wollen, müssen wir unsere Deutsch-Achse stärken“, betont auch Philipps Trainer-Partner Thomas Weber. Keine Frage: Auf diesem Gebiet hatten Adelhausens Halbfinal-Konkurrenten Nendingen, Mainz, Weingarten, Köllerbach und Mömbris-Königshofen in der aktuellen Saison die besseren Karten. Deshalb muss es nun das Ziel des TuS sein, die Deutsch-Achse im Team zu stärken, um den Spitzenklubs Paroli bieten zu können. Das wird aber alles andere als einfach. Das wird richtig teuer, weil bekanntlich herausragende deutsche Ringer dünn gesät sind. Da müssen die Adelhausener den Geldbeutel weit aufmachen. Die Kampfstatistik dieser Saison spricht eine deutliche Sprache. Von den zehn beim TuS Adelhausen während der Saison eingesetzten deutschen Ringern weist nur Greco-Halbschwergewichtler Felix Radinger eine positive Bilanz auf. Radinger gewann in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm sieben seiner zwölf Kämpfe. Das ist für einen Deutschen in dieser bärenstarken Bundesliga eine außergewöhnlich gute Quote. Radinger hat seinen Mann gestanden. Das gilt nur noch bedingt für Team-Kapitän Konstantin Schneider (bis 86 Kilogramm, Greco) und Carsten Kopp (bis 86 Kilogramm, Freistil). Schneider gewann vier seiner elf Kämpfe, heimste zehn Mannschaftspunkte ein. Auch Kopp verließ bei zwölf Einsätzen viermal die Matte als Sieger und holte ebenfalls zehn Mannschaftspunkte. Bei den übrigen eingesetzten deutschen Ringern in der Adelhausener Bundesligamannschaft kommt nicht mehr viel. Freistil-Leichtgewichtler Kevin Henkel gewann nur zwei seiner neun Mattenduelle, steuerte drei Mannschaftspunkte bei. Bei Greco-Leichtgewichtler Christoph Bast (sechs Einsätze/ein Mannschaftspunkt), Freistil-Schwergewichtler Felix Kraft (vier Kämpfe/zwei Mannschaftspunkte) und Freistil-Fliege Marc Luithle (neun Kämpfe/vier Mannschaftspunkte) schlug jeweils nur ein Sieg zu Buche . Gänzlich leer gingen Manuel Wolfer (fünf Kämpfe/Freistil, bis 57 kg), Stephan Brunner (fünf Kämpfe/bis 75 kg, Freistil) und Frieder Fehr (ein Kampf/bis 61 kg, Greco) aus. Die Regel des Deutschen Ringer-Bundes sieht vor, dass in der 1. Bundesliga pro Kampf mindestens fünf deutsche Ringer eingesetzt werden dürfen. Auf Adelhausener Seite gibt’s in dieser Statistik ein Ungleichgewicht. Während Adelhausen für die zehn Teamplätze 17 Ausländer zur Verfügung standen, waren es auf der anderen Seite nur zehn Deutsche. Um Welten besser sieht die Saisonbilanz bei der Adelhausener Ausländerachse aus. Nur zwei von 17 ausländischen Ringern weisen eine negative Kampfstatistik auf. Das waren Gergo Wöller (0:2, bis 66 kg, Freistil) und Kamil Skaskiewicz (0:1, bis 130 kg, Freistil). Nicht bezwungen wurde in der aktuellen Saison erneut Freistil-Halbschwergewichtler Yuri Belonowski. Er gewann seine sieben Kämpfe. Der Russe holte 24 Mannschaftspunkte für den TuS. Ebenfalls keinen Bezwinger fand Tamas Loerincz (bis 75 kg, Greco). 17 Mannschaftspunkte waren der Lohn dafür. Ungeschlagen blieben auch Greco-Bantamgewichtler Ivo Angelov (5:0), Freistil-Schwergewichtler Tervel Dlagnev (3:0) und Greco-Schwergewichtler Lyubomir Dimitrov (3:0). Glänzend ist die Bilanz (acht Siege, eine Niederlage) auch für den Greco-Leichtgewichtler Davor Stefanek. Bei neun Einsätzen kam er auf 25 Mannschaftspunkte. Mit einer Bilanz von 8:2-Siegen war der Freistil-Weltergewichtler Krystian Brzozowski nur unwesentlich schlechter. Deutlich positiv ist die Kampfbilanz auch bei Greco-Weltergewichtler Bozo Starzevic (7:3), Greco-Fliegengewichtler Vyugar Ragymov (5:1), Ivan Guidea (4:1, bis 61 kg, Greco), Viktor Loerincz (3:1, 86 kg, Greco) und Radoslaw Marcinkiewicz (3:1, 86 kg, Freistil). Schließlich kam Michal Tracz (61 kg, Greco) auf eine Bilanz von 1:1. Die Statistiken zeigen überdeutlich, wo der Hebel angesetzt werden muss.