Ringen Lieber Spaß statt Stress

Die Oberbadische
Freudig jubeln statt Nase rümpfen: Oliver Hassler geht mit neuem Elan auf die Matte. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Europameisterschaft in Novi Sad: Oliver Hassler in der 98 kg-Klasse dabei

Von Mirko Bähr

„Ich will in erster Linie Spaß haben und setze mich nicht dem Erfolgsdruck aus“, macht Oliver Hassler klar. Der Schopfheimer startet am morgigen Samstag bei der Europameisterschaft in Novi Sad. In Serbien treffen sich derzeit die besten kontinentalen Griffkünstler.

Schopfheim. Der Halbschwergewichtler hat sein Motivationstief nach der verpassten Olympia-Teilnahme überwunden. Statt zu hadern und zu grübeln hat Hassler neuen Mut, aber vor allem viel Spaß und Freude getankt. Die Akkus sind wieder voll. „Ich fühle mich so gut, wie schon seit 2014 nicht mehr“, lässt der Ringer der RG Hausen-Zell wissen. Vor drei Jahren holte er Silber bei der Weltmeisterschaft, wurde Deutscher Meister und kletterte bei der Militär-WM ganz oben auf das Podest.

Hassler macht sich vor der Abreise nach Serbien keinen Stress. „Erfolgsdruck kann auch blockieren“, sagt er. Und so geht er entspannt die Titelkämpfe an. „Ich möchte Spaß haben. Schauen wir mal, wie weit es am Ende geht“, so der 29-Jährige. Dass heißt aber nicht, dass Hassler die EM nicht mit dem nötigen Ehrgeiz in Angriff nimmt. „Natürlich wird das keine Urlaubsreise. Ich weiß, um was es geht und werde auch mehr als 100 Prozent geben.“

Hassler ist mit sich wieder im Reinen, ist pünktlich zu den Europameisterschaften gut in Schuss. „Das vergangene Jahr hat sehr viel Energie gekostet, das habe ich dann auch später in der Bundesliga-Runde zu spüren bekommen“, erinnert er sich. Lange Zeit habe er dann erst einmal die Matte gemieden. Mit Grundlagentraining begann er gewissermaßen von vorn und entwickelte Stück für Stück neue Freude an seinem Lieblingssport.

In Novi Sad wird alles, was Rang und Namen hat auf die Matte gehen. „Europa ist im Greco stark“, weiß Hassler. Was er aber nicht weiß, ist, wer tatsächlich auf dem Meldebogen steht. Der Schopfheimer konzentriert sich ganz auf sich alleine. „Die meisten kenne ich ja auch und weiß, wie man gegen sie ringt“, so Hassler, der sich erst vor Ort genauer informieren möchte. Um am Ende dann vielleicht doch an einer Medaille zu schnuppern, bedarf es nicht nur eine gute Tagesform, sondern auch Glück bei der Auslosung. „Sicherlich schwirrt eine Medaille immer wieder im Hinterkopf herum, doch darauf versteifen will ich mich nicht.“

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