Von Mirko Bähr Zell-Gresgen. Dass der Bezirk Oberrhein über Ringer der Extraklasse verfügt, dass wurde bei den Bezirksmeisterschaften am Freitagabend im Bürgerzentrum Gresgen auf und neben der Matte deutlich. Da ging doch tatsächlich ein waschechter Vize-Weltmeister an den Start, während Deutsche Meister und Nationalmannschaftsakteure lässig an der Wand lehnten und die kämpfenden Kollegen unter die Lupe nahmen. Veranstalter SV Gresgen freute sich über die vielen Besucher, die den Weg zu den Titelkämpfen gefunden hatten, während die Bezirksverantwortlichen um Vizechef Erich Lacher durchaus Gefallen an den Teilnehmerzahlen fanden. 32 Greco-Spezialisten und 26 Freistilringer machten mit. Neun Kampfrichter unter der Federführung des Bezirks-Obmanns Torsten Baumgartner sorgten für einen reibungslosen Ablauf. „Der Termin wurde extra so gelegt, dann sollte man auch teilnehmen und Wettkampfpraxis sammeln“, so Florian Philipp, Coach des TuS Adelhausen. Während die Bezirkstalente Manuel Wolfer und Alexander Semisorow, die jüngst mit dem deutschen Nationalteam bei der U23-EM weilten, in Zivilkleidung ins Bürgerzentrum kamen, zog sich der hiesige Ausnahmeringer und Vize-Weltmeister, Oliver Hassler, gar das Ringerdress über. Für den Athlet der RG Hausen-Zell war es der Einstieg ins Wettkampfgeschehen nach seiner langwierigen Verletzung am rechten Ellenbogen. „Das ist eine gute Gelegenheit reinzukommen. Außerdem sollte man nie vergessen, wo man herkommt. Ich habe früher schon gerne bei den Bezirksmeisterschaften mitgemacht. Vielleicht freut sich ja auch der eine oder andere, dass ich dabei bin“, nannte Hassler seine Beweggründe, in Gresgen an den Start zu gehen. Vier Monate musste der Vize-Weltmeister aus dem Jahr 2014 auf das Mattentraining verzichten, seit vier Wochen ist er nun wieder voll im Training. „Ich bin noch nicht ganz so zufrieden, der Ellenbogen könnte stabiler sein“, meinte Oli Hassler. Sein großes Ziel in diesem Jahr ist die WM in Las Vegas. Davor möchte Hassler bei den European Games in Baku und natürlich bei der Deutschen Meisterschaft Mitte Mai starten. „Dort möchte ich so gut wie möglich abschneiden. Natürlich soll der Titel her, aber es wird schwer aufgrund der Vorgeschichte mit der langwierigen Verletzung.“ In Gresgen wurden „sehr gute Kämpfe“ geboten, ließ Bezirksvorsitzender Aribert Gerbode wissen. Und die Zuschauer bekamen auch noch einen Freundschaftskampf zu sehen. Der „Bär vo Gresge“ duellierte sich mit dem Vize-Weltmeister. Dabei schaffte Markus Eichin, über dessen Rückkehr zum Verbandsliga-Aufsteiger SV Gresgen spekuliert wird, zwar den ersten Punkt, musste sich dann aber der Übermacht Hasslers klar beugen. Weiterer Beweis für die vielen sehr starken Ringer in der Region lieferten die Auszeichnungen, die der Bezirk Oberrhein im Rahmen der Veranstaltung für seine Medaillengewinner bei internationalen Titelkämpfen und Deutschen Meisterschaften vornahm. Einen Umschlag mit einem kleinen Obolus erhielten von der Frauenbeauftragten und Sportreferentin Anneliese Deiss: Jonas Dürr, Alina Gola, Oliver Hassler, Felix Krafft, Johanna Maier, Alexander Semisorow, Nico Streule, Johannes Vögele, Marius Weißer Manuel Wolfer und Dennis Würger.