Rope Skipping Spektakel mit dem Seil

Luca Kraus

Diese Sportart verlangt Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Kreativität. Ein Quartett aus dem Raum Stuttgart fiebert seinem ersten großen internationalen Turnier entgegen.

Diese Sportart verlangt Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Kreativität. Ein Quartett aus dem Raum Stuttgart fiebert seinem ersten großen internationalen Turnier entgegen.

Stuttgart - Es geht äußerst dynamisch zu in der Trainingshalle auf der Schlotwiese. Salti, Handstände und akrobatische Sprünge reihen sich aneinander. Und auf den ersten Blick sieht Rope Skipping aus wie Turnen – wäre da nicht das Seil, über das die Athleten springen. So entsteht eine artistische Choreografie, die Elemente aus dem Bodenturnen mit dem alltäglichen Seilspringen verbindet. Die Trainerin hat das Geschehen im Auge. „Ein guter Seilspringer vereint Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Sprungkraft mit Rhythmusgefühl und Körperbeherrschung. Rope Skipping schult den ganzen Körper“, sagt Annika Rex, die beim SSV Zuffenhausen das Wettkampftraining leitet.

Ihre Schützlinge Julian Kilgus, Alicia und Maria Maier und die Remshaldenerin Marie Rossa beherrschen diese Fähigkeiten so gut, dass sie die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Altersklasse 15 bis 17 Jahre vergangenen März in Dettingen/Erms gewannen. Zusätzlicher Lohn: die Qualifikation für die WM in Hongkong. An diesem Freitag geht’s los. Für die vier 16-Jährigen ist es das erste große internationale Turnier. Es dauert bis zum 5. August. „Wir freuen uns erst mal, dabei zu sein, und wollen einen guten Wettkampf abliefern. Das wird ein Kulturschock, aber eine tolle Erfahrung, auf die wir uns sehr freuen“, sagt Marie Rossa, die jahrelang parallel im Turnverein war.

Bei der WM gibt es keine Altersklassen

Annika Rex war bereits 2013 bei der WM in Florida dabei. „Es ist alles größer und offizieller. Das Gefühl, vor so vielen Zuschauern im Deutschland-Trikot zu springen, ist großartig“, stimmt die 21-Jährige, die aufgrund der zeitintensiven Vorbereitung derzeit selbst kürzertreten muss, ihre Schützlinge ein. Das Team wohnt in Hongkong an der Universität, die Kosten tragen die Teilnehmer selbst, da die Sponsorensuche noch nicht erfolgreich war.

Bei der WM gibt es keine Trennung nach dem Alter, die vier Teenager starten in der Altersklasse 15 Jahre und älter. Bewertet wird das Abschneiden in den Speeddisziplinen und im Freestyle. Zunächst geht es darum, innerhalb von 30 Sekunden möglichst oft über ein eigenes und ein von den Teamkollegen geschwungenes Seil zu springen. Beim Freestyle führt das Team vier selbst ausgedachte und 75 Sekunden lange Choreografien auf, die bewertet werden. Je höher dabei Kreativität, Schwierigkeit und Synchronität sind und je besser die Musik in die Aufführung eingebettet ist, desto mehr Punkte gibt es. Als Favoriten gehen vor allem die Springer aus den USA ins Rennen, aber auch den Belgiern, Australiern und Asiaten räumen die Neulinge Chancen ein.

An einem guten Tag kann vielleicht auch Julian Kilgus für eine Überraschung sorgen. Der ehemalige Europameister in der Altersklasse zwölf bis 14 Jahre verbesserte bei den Deutschen Einzelmeisterschaften in Idar-Oberstein den Europarekord: Fast tausendmal übersprang er innerhalb von drei Minuten abwechselnd mit dem rechten und dem linken Fuß das Seil. Gezählt wird aber nur der rechte Fuß, der 494-mal das Seil überquerte. „Damals lief es einfach super, ich hoffe, ich kann das wiederholen. Bei einer Weltmeisterschaft gibt es immer wieder eine Überraschung“, hofft die Nummer eins der deutschen Rangliste.

Seine Trainerin lobt ihn in den höchsten Tönen: „Das wird nicht seine letzte WM bleiben“, prognostiziert Annika Rex. In Hongkong kann er auf der internationalen Bühne den ersten Schritt in die richtige Richtung machen.

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