Fünf Tage ohne politisches Narrenhaus

Rümmingen (os). „Was für eine wild gewordene Meute, stürmt denn mein schönes Rathaus heute. Das närrische Volk, es ist wieder los, macht Radau riesengroß.“ Mit diesen gereimten Worten hieß Bürgermeisterin Daniela Meier am „schmutzige Dunschdig“ bei der Amtsenthebung mit Hemdglunggi-Umzug die versammelte örtliche Narrenschar auf der Rathaustreppe willkommen. Dort zelebrierten die Rathauschefin und die Narren unter Führung der „Dorfhäxe“ um Cliquenchef Simon Keller das Auftakt-Prozedere zur Straßenfasnacht im weitgehend bekannten Rahmen. Bevor sich Meier ins närrische Exil befördern ließ, erweis sich die „Burgi“ bei ihre „Amtsenthebung“ spendabel und offerierte der versammelten Narrenschar Wein, Wasser und Gebäck.

Dann packten die „Dorfhäxe“ nebst Hästrägern kräftig zu. Keller machte unmissverständlich deutlich, dass nun die Narren auch auf den Straßen das Sagen haben und betonte, dass es der entmachteten Rathaus-Chefin und den Gemeinderäten künftig verboten sei, „belanglosi Gmeirotssitzige“ abzuhalten und das „Volk durch Abgabe un Verbote“ zu drangsalieren.

„Gern zieh ich für fünf Tage aus aus dem politischen Narrenhaus“, wusste Meier ihrem Amtsverlust Positives abzugewinnen. „Lass Baustelle mal Baustelle sein, die Bürger schaffen das auch mal allein“, war zu vernehmen aus Meierschem Munde. „Ab Aschermittwoch dann geh ich wieder richtig ran, dann kümmert mich wieder die Mobilität genau wie die Rümminger Lebensqualität“.

Die Narren vernahmen’s, die Kindergarten-Kinder sangen Boogie-Woogie, zwei Dorfhäxe nahmen die entmachtete Burgi in ihre Mitte, und so angeführt zog der Hemdglunggi-Fackelumzug durchs Dorf zum Glunggi-Treiben im Gasthaus Sonne.

Hinweis: An Rosenmontag, 27. Februar, zieht ab 14.11 Uhr der große Fasnachtsumzug durchs Dorf mit 65 Cliquen und Guggenmusiken. Im Anschluss ist Narrentreiben an den Beizen der Umzugsstrecke und im Narrendorf auf dem Schulhof bei der Gemeindehalle.