Rümmingen Kirchengemeinde unter Sparzwang

Weiler Zeitung
Pfarrer Dirk Fiedler (rechts) mit den neuen Leitern des Kirchengemeinderats (von links) Werner Weinbrecht und Karl-Eugen Brinkmann. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Versammlung: Karl-Eugen Brinkmann neuer Vorsitzender / „Gottesdienste anpassen“

Binzen/Rümmingen (pin). Der Kirchengemeinderat ist das Leitungsgremium der Kirchengemeinde Binzen-Rümmingen, zu dessen Vorsitzenden, nach dem Ausscheiden von Achim Güttner, am Sonntag bei einer Gemeindeversammlung Karl-Eugen Brinkmann gewählt wurde. Sein Stellvertreter ist Werner Weinbrecht.

Pfarrer Dirk Fiedler berichtete umfassend aus der Kirchengemeinde. „Wo kein Wille, da kein Weg“, konstatierte er etwa zur Pflege der Grünanlagen, da die Stelle zum 1. Januar nicht angetreten wurde. „Die Gartenarbeit bleibt damit eine Baustelle, die wir überbrücken müssen“, stellte er fest. Für sich selbst räumte er eine zusätzliche Belastung durch die Vakanz-Verwaltung für Brombach nach dem Weggang von Pfarrer Donner ein.

Dann berichtete er über eine Pfarrkonferenz in England, die sich mit dem Thema „Kirche für Menschen attraktiver machen“ beschäftigt hat. Fiedler zog daraus die Schlüsse, dass Kirche „nicht die Menschen den Gottesdiensten anzupassen versuchen sollte, sondern die Gottesdienste den Menschen“. Die bestehende Liturgie könnte also sinnvolle Ergänzungen erfahren, um beispielsweise auch junge Menschen besser anzusprechen. Fiedler bezeichnete diese Impulse als sehr wertvoll und verwies auch auf die 2016 erfolgte Umfrage zu wünschenswerten Gottesdienstformen.

Als Bezirksbeauftragter „Fundraising“ erläuterte Fiedler zudem die künftigen Herausforderungen aus sinkendem Kirchensteueraufkommen. Das Fundraising müsse daher künftig finanzierungswirksam Aufgabenstellungen und spezielle Projekte sicherstellen. „Wir müssen es schaffen, Menschen von Zielen zu überzeugen, damit sie sich damit identifizieren können und entsprechende Projekte auch unterstützen“, erklärte Fiedler. In diesem Zusammenhang erläuterte er auch das „Liegenschaftsprojekt“, bei dem Immobilien der Kirche auf angemessene Nutzung und Auslastung überprüft würden, um daraus die Zuschüsse zu berechnen. „Mit unseren Räumlichkeiten verfügen wir über eine Perle, aber keinen Luxus“, meinte Fiedler zu diesen neuen Herausforderungen.

Er berichtete von einer notwendig gewordenen anstehende Sanierung des Treppenaufgangs der Kirche in Binzen. „Das Amt für Vermögen und Bau hat die Sanierung der Orgel auf der Agenda“, erklärte er außerdem.

Im Hinblick auf die Baustelle vor der Rümminger Kirche in Verbindung mit der Neugestaltung des Dorfplatzes lobte der Pfarrer die enge Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Gemeinde.

Zum Thema „altes Gemeindehaus“, das an eine einzelne Person äußerst günstig vermietet war, diese Person aber tot aufgefunden wurde, stellte Fiedler die Überlegungen zu einem möglichen Abriss des Gebäudes in den Raum, da die Kosten für die Reinigung und eine notwendige Sanierung der Heizungsanlage wohl mehr als 30  000 Euro betragen würden. Er konnte diesbezüglich auf die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde verweisen.

Zur 1250-Jahrfeier in Binzen bestätigte Fiedler, der mit im Planungskomitee ist, dass die Kirchengemeinde eine adäquate Rolle im Gemeinschaftsgefüge spiele und Programmpunkte bestreite.

Zum Kirchengemeinderat und der angestrebten paritätisch Besetzung wünschte er sich eine mögliche Flexibilität in der Handhabung des personellen Schlüssels für die Zukunft, da „Binzen im Moment schwächelt“, wie er es formulierte.

Derzeit gibt es Überlegungen, dass der Modedesigner Harald Glööckler ein Fenster in der Rümminger Kirche künstlerisch gestalten könnte. Auf Nachfrage musste Pfarrer Dirk Fiedler jedoch auf das Amt für Vermögen und Bau verweisen, das dazu zunächst eine Ausschreibung lancieren möchte. Fiedler hatte Glööckler angesprochen, nachdem er über ihn gelesen hatte, dass er auch gerne mal etwas Größeres wie zum Beispiel ein Kirchenfenster designen würde. Der Pfarrer hat dafür als drittes Chorfenster ein noch kleines, da größtenteils zugemauertes Fenster im Blick. Erste Gespräche im Januar verliefen sehr positiv.

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