Rümmingen Mit einem Brand fing alles an

Weiler Zeitung
Löschmeister Willi Gempp ist seit 1946 Mitglied der Rümminger Feuerwehr. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Ehrung: Willi Gempp ist seit 70 Jahren bei der Feuerwehr

Rümmingen (jut). Löschmeister Willi Gempp ist ein Feuerwehrmann durch und durch: Für seine 70-jährige Feuerwehrzugehörigkeit bekam er bei der Generalversammlung der Rümminger Feuerwehr denn auch eine besondere Urkunde von der Gemeinde und den Feuerwehrkameraden überreicht.

„1946 bin ich mit 16 Jahren in die Feuerwehr eingetreten, das war, als eine Scheune im Ort brannte. Das Öhmd hatte sich entzündet“, erzählt der Senior. Für junge Leute auf dem Land gab es damals die Feuerwehr und den Gesangverein im Ort. Klar, dass er bei beiden dabei war.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bestand die Rümminger Feuerwehr gerade mal aus neun Mann. Das war von der französischen Besatzungsmacht so vorgeschrieben, erklärte Gempp. Erst 1950 wurde die Wehr offiziell neu gegründet und auf dann 15 Mann aufgestockt. Die Feuerwehr war ursprünglich beim alten Rathaus in der Binzener Straße lokalisiert.

„Unsere Klamotten hatten wir aber daheim, das war am Anfang neben der Ausgehuniform ein Blaumann“, erklärt Gempp. Alarm wurde damals noch über Kirchenglocken, die Sturmglocke, ausgelöst, Telefone waren noch selten. Ganz am Anfang ertönte das Dreiklanghorn „und jemand fuhr mit dem Fahrrad herum, um uns zu alarmieren, später gab es die Sirenen“, erinnert sich Gempp. Die Alarmierung per Funk kam erst in den 1970er Jahren. Gempp hat noch lebhaft den legendären Kommandanten Fritz Frey, später Bundesverdienstkreuzträger, im Kopf. „Ein kleiner Mann, vor dem aber alle einen Heidenrespekt hatten – der war die verkörperte Feuerwehr“, erzählt er. 1953 setzte er durch, dass die erste Motorspritze, ein TSA 6, angeschafft wurde. „Vorher hatten wir uns mit einer handbetriebenen Spritze beholfen, gezogen von Pferden oder Traktoren“, weiß der Löschmeister. Unter Frey musste man am Anfang sogar noch marschieren, schmunzelt Gempp.

Die Feuerwehr war klassisch bei Bränden und Katas-trophen im Einsatz. In seiner Dienstzeit erlebte Gempp drei Großbrände, den erwähnten Scheunenbrand, einen großen Brand in Schallbach und dann am Vatertag 1965 den Brand in der Rümminger Ziegelei. „Der wurde durch eine Kohlenstaubexplosion ausgelöst, denn der Ofen wurde von oben mit Kohlenstaub befeuert. Als eine Lüftung nicht funktionierte, kam es zur Explosion“, weiß Gempp noch. Da das Gebäude aus Holz und dazu noch „von oben bis unten mit Kohlenstaub gepudert war, brannte es vollständig ab“, berichtet er.

Erinnerungen hat er auch noch an das schwere Unwetter, „das im Juli 1978 vom Blauen her aufzog und die ganze Region unter Wasser setzte“.

Das neue Feuerwehrhaus wurde Anfang der 80er Jahre unter Kommandant Gerhard Hügel gebaut, berichtet Gempp. Da hatte die Wehr dann auch schon mit dem LF 8 ein größeres Löschfahrzeug. Frey und Hügel hatten auch in den frühen 70er Jahren die Jugendwehr gegründet, berichtet Gempp.

In der Altersmannschaft, die 1986 gegründet wurde, fühlt sich Gempp „richtig wohl, weil auch dort das gelebt wird, was ich immer an der aktiven Feuerwehr geschätzt habe – der Zusammenhalt und die tolle Kameradschaft“. Und „Feschtli“ zu feiern, das kommt auch nicht zu kurz.

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