Rümmingen Ratlosigkeit in der „Ratstube“

Weiler Zeitung
Entlarvende Fotos haben diese Frauen im Blick. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Theaterstück: Theatergruppe Rümmingen überzeugt mit „Frauenpower“ in alemannischer Mundart   

Riesengaudi in der ausverkauften Rümminger Gemeindehalle: Das Stück „Frauenpower“, das die Theatergruppe Rümmingen auf die Bühnenbretter brachte, ließ die Zuschauer vor Lachen fast von den Stühlen fallen.

Rümmingen. Das lag nicht nur am skurrilen Theaterstück mit einer völlig aus dem Ruder laufenden Gemeinderatswahlwerbung und der damit verbundenen Intrigenspinnerei, sondern vor allem an den Akteuren. Die liefen – angestachelt von Szenenapplaus und den begeisterten Reaktionen des Publikums – zu Hochform auf.

In der „Ratstube“ –, der Name mit nur einem „s“ ist hier Programm – spielt sich das gesellschaftliche und politische Leben des Dorfes bei dem nur scheinbar schwerhörigen, dabei aber schlitzohrigen Wirt Paul (herrlich Paul Aberer) ab. Praktischerweise hat sich Bürgermeister Heinz Gscheidle (Thomas Fritz) sogar einen Tür-Durchbruch vom Rathaus direkt in die Wirtsstube sägen lassen, denn Unmengen an Bier helfen ihm und den Gemeinderäten Metzgermeister August Scharf (Kurt Gutmann), Feinkosthändler Peter Hering (Martin Greiner) und Brauereibesitzer Karl Fässle (Helmut Becker) bei der subversiven Planung, wie man der neu angetretenen Liste „Frauenpower“ mit Kunigunde Schlotterbeck (Renate Schopferer), Metzgermeistergattin Gerda Scharf (Karola Becker), dem Mitglied der Frauenbewegung Gisela Keusch (Sonja Westermann) und der handfesten Feinkosthändlerin Emma Hering (Birgitt Möhrle) Paroli bieten könnte.

Wären da nur nicht die Dauerbesuche in der „Rosaroten Panther“-Bar und ein bei Bardame Marilyn (Claudia Haase) aufgetauchtes Beweisfoto eines daheim geizigen, aber im Barambiente äußerst spendablen und zudem wenig moralischen Gemeinderats samt Bürgermeister. Das Foto könnte in der Jagd nach Bürgerstimmen gewaltige Verluste einbringen. Zudem ist die Wahlwerbung äußerst flau – und die will Marilyn dann auch mit muskelbepackter Männerpower fürs Auge fototechnisch aufmischen. Wobei man nicht weiß, was die Gegenseite plant – und deshalb wird Gemeindeinspektor Hannes Klug (Andreas Hügin), der sich als Frau verkleidet in den Wahl-Damenzirkel einschmuggeln soll, als Spion ausgeguckt. Der verfolgt dann aber ganz eigene Pläne und verhilft sogar der Bürgermeistertochter Anni Gscheidle (Lisa Kammerer) zu einem plötzlich sehr spendablen Vater.

Derweil schnitzt auch die Damenliste an einer Entlarvungsstrategie der angeblich so honorigen Gemeinderäte, was aber einen Inkognito-Besuch der Damen im Sündenpfuhl des Rosaroten Panthers voraussetzt. Hier nehmen dann verschiedene wahlbeeinflussende Verhängnisse ihren Lauf….

Eine Schrecksekunde gab es, als Kurt Gutmann bei einer Sketcheinlage ausrutschte und von der Bühne fiel – er rappelte sich aber schnell wieder auf und macht zum erleichterten Beifall des Publikums weiter.

Großartig ist nicht nur die Mundartübersetzung durch Kurt Gutmann, sondern auch die Regieführung von Marc Hess. Marty Laurijsen und Melissa Wittich sind für die überzeugende Maske verantwortlich, Mathias Hengst und Jürgen Goos sowie der Schüler Tim Wecker für die Technik. Das heimelige Wirtsstuben-Bühnenbild gestalteten Herbert Gies, Helmut Groß und Werner Fritz. Souffleuse ist Elke Wittich.

Es sind noch ein paar kleine Restkontingente für den 11. November vorhanden. Reservierung: kurthaltige@aol.com und Telefon 07635/4529317.

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