Die Unterkunft für Flüchtlinge in Rümmingen ist bezugsfertig. Den Altbau bei der Kirche hat man auf einfach Weise bewohnbar gemacht. Nur rund 50 000 Euro hat die Renovierung gekostet. Von Marco Schopferer Rümmingen. Der Gemeinderat macht sich am Montag bei einem Ortstermin selbst ein Bild der Ende vergangenen Jahres durch die Gemeinde erworbenen Immobilie machte. Einen Kredit in Höhe von 371 000 Euro zu null Prozent Zinsen hat die Kommune damals bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau aufgenommen, man rechnete mit einem Zuschuss vom Land von 50 000 Euro für die gesetzlich vorgeschriebene Anschlussunterbringung. Von außen hat sich zwar kaum etwas an der Immobile geändert, auch die Fenster sind die Alten geblieben – doppelt verglast aber ohne modernen Wärmeschutzstandart, dafür nun mit neuem Anstrich. Innen wurde ordentlich geweißelt und auf allen Stockwerken ein Filz-Teppichboden im zeitlosem blau-grau verlegt. Teuer waren vor allem die Elektroinstallationen und die neue Heizung. Der Altbau wurde an das Gasnetz angeschlossen und mit einer modernen Gas-Brennwert-Heizung ausgestattet. Die ehemalige Schnapsbrennerei ist nun Heiz- und Plastikkabinen-Duschraum in Einem. Luxus findet man in dem neuen Haus für Flüchtlinge nicht. Das ist auch so gewollt, das neu erworbene Haus sollte nur bewohnbar hergerichtet werden, auch Obdachlosen als Unterkunft dienen. Kein Schnickschnack, lediglich ein kostengünstiges, würdevolles Dach über dem Kopf waren gefragt. Und dies ist Planer Volker Deutschmann vom Weiler Ingenieurbüro hkr wohl auch gelungen. Er schätzt, dass die Kosten allein für die Sanierung bei unter 50 000 Euro liegen werden, Bürgermeisterin Daniela Meier sprach von 60 000 Euro, „aber dann haben wir viel Puffer mit eingerechnet“. Sowohl Meier als auch der Gemeinderat zeigten sich beim Rundgang überaus zufrieden. Top sei die Zusammenarbeit mit den Handwerkern gewesen, die ehrenamtliche Hilfe habe das Unternehmen um viele tausend Euro billiger gemacht, sagte Deutschmann. Namentlich erwähnte er Altgemeinderat Klaus Hässler, der Fliesen verlegte, Karlheinz Vögtle, der Malerarbeiten und Fritz Gempp, der Schreinerarbeiten ausführte. Beim Ausmisten des Hauses und dem Rausreißen der Böden halfen verurteilte, junge Straftäter im Rahmen ihrer vom Gericht verhängten Arbeitsauflage mit. „Die Arbeit hat ihnen eine große Freude gemacht“, wusste Deutschmann. Nun ist das Haus praktisch bezugsfertig, nur im Keller fehlen vor den Duschkabinen noch ein paar Bodenfliesen. Unklar ist, wann die ersten Flüchtlinge einziehen. Maximal zehn Menschen hätten in dem renovierten Anwesen Platz. Zehn Quadratmeter Wohnraum wolle man jedem Bewohner nach entsprechenden Richtlinien zugestehen. Aktuell leben in Rümmingen fünf Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringen, bis Ende 2017 rechnet man mit weiteren elf bis 22 Zuweisungen vom Landratsamt.