Rümmingen Sicherheitsrisiko „Anschluss“

Weiler Zeitung
Mit geparkten Autos als Hindernisse im Feierabendverkehr hat die IG Ortsumfahrung im Oktober 2015 eindrücklich auf die mitunter chaotischen Verkehrsverhältnisse im Ort aufmerksam gemacht. An einer Umfahrung wird weiter geplant.         Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Ausschuss: Sachstand zur Teilortsumfahrung: Schienengleicher Bahnübergang möglich

Die Planungssituation zur Teilortsumfahrung von Rümmingen bleibt verworren. Am Mittwoch wurden im Kreis-Umweltausschuss zwei Varianten vorgestellt. Für beide wird ein Anschluss der Lörracher Straße aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Genau diese Anbindung ist aber eine Kernforderung der Gemeinden Rümmingen und Binzen.

Rümmingen. Dennoch sollen die Planungen für die etwas sicherere Vorzugsvariante nun mit und ohne Anschluss der Lörracher Straße in Rümmingen vorangetrieben werden. Auch Rümmingen und Binzen haben diesem Vorgehen zugestimmt.

Um die Anbindung an die Umfahrung, die als „grenzwertig“ bezeichnet wird, möglich zu machen, werden eine wirkungsvolle Mitteltrennung sowie eine verlängerte Ausfädelungsspur vorgeschlagen.

Problematisch ist laut Planungsbüro Langenbach die starke Längsneigung der Kreisstraße 6354 von 9,5 Prozent im Kreuzungsbereich. Eigentlich gelte ein Grenzwert von sechs Prozent, anzustreben sei sogar eine Neigung unter vier Prozent, heißt es in den Ausführungen. Das Planungsbüro spricht von einer ungewohnten Verkehrsführung, die zu gefährlichen Situationen führen könne. Als Argument gegen einen Anschluss wird außerdem die zusätzlich erforderliche Verkehrsfläche von rund 1500 Quadratmetern angeführt.

Die Anbindung der geplanten Ortsumfahrung an die Lörracher Straße ist den Rümmingern deshalb wichtig, weil sonst sämtliche Anwohner zunächst in die Ortsmitte fahren müssten, was das Verkehrsaufkommen an der dortigen Kreuzung wiederum stark erhöhen würde.

Besser sieht es nach neuestem Sachstand für eine weitere Kernforderung der Gemeinden Binzen und Rümmingen aus. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat den schienengleichen Bahnübergang im Zuge der Teilortsumfahrung genehmigt.

Schienengleicher Bahnübergang vom Ministerium genehmigt

Bedenken im Hinblick auf eine mögliche Reaktivierung der Kandertalbahn als S-Bahn wurden ausgeräumt. Dennoch gibt es bauliche Auflagen, die im Zuge der weiteren Planung berücksichtigt werden müssen.

Endgültig vom Tisch ist damit nun aber die ungeliebte Variante mit einem sechs Meter hohen Damm zwischen den beiden Gemeinden, der das Tal zerschnitten hätte, wie Kritiker wiederholt betont hatten.

Ausschussmitglied Peter Schalajda bemängelte, dass noch keine Planung vorliege, „die alle Sicherheitsanforderungen erfüllt und rechtlich zulässig ist“. Dies wäre aber Voraussetzung für eine Förderfähigkeit der Teilumfahrung Rümmingen nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG), erklärte er. Dabei sei es der Auftrag des Kreistags an die Verwaltung gewesen, eine solche förderfähige Planung auszuarbeiten.

Nach einer weiteren Anhörung zu Sicherheitsfragen sowie einer Kostenberechnung soll die Planung zur Teilortsumfahrung Rümmingen dem Kreistag erneut vorgelegt werden, der dann darüber zu entscheiden hat.

Seit mehr als 30 Jahren kämpfen Bürger und die Gemeinde um Verkehrsentlastung im Ort. 1995 wurde die IG Ortsumfahrung gegründet. Erklärtes Ziel der Interessengemeinschaft ist es, durch eine Ortsumfahrung die Zerschneidung von Rümmingen aufzuheben, um es attraktiver werden zu lassen.

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