Rümmingen Zwei Anschläge auf eine Linde

Weiler Zeitung
Die Linde auf dem Spielplatz an der Goethestraße wurde rundum angesägt. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Straftat: Baum wird wahrscheinlich absterben

Rümmingen (jut). Unglaublich, aber leider wahr: In Rümmingen gibt es einen Unbekannten, dem offenbar die Linde am Spielplatz zwischen Goethestraße und Blauenblick der sprichwörtliche Dorn im Auge ist. Die rund 40 Jahre alte, schön gewachsene Linde wurde rund 1,50 Meter oberhalb der Wurzel offenbar mit einer Säge rundum fast 1,5 Zentimeter tief angeritzt. Dies, nachdem vor einigen Wochen rund um den Baum schon einmal Dieselöl ausgeschüttet wurde.

Für die Gemeinderäte Ulrich Gempp und Markus Hügel ist klar, dass „das Sachbeschädigung und damit eine Straftat ist“, wie Gempp in öffentlicher Sitzung feststellte. Bürgermeisterin Daniela Meier war ebenso entsetzt wie die vielen Zuhörer im Rathaussaal. Meier hofft denn nun auch auf die Bürger und bittet, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden. Zudem werde „wie im Fall der Heizöl-Geschichte, Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, erklärte Meier.

Der Gartenbaubetrieb Hügel hatte nach dem Heizöl- Vorfall die Erde rund um den Baum abtragen lassen. Den Schaden durch die Säge „oder auch ein Messer“, so Hügel, wurde mit Baumkitt versorgt. „Retten wird das den Baum langfristig nicht“, sind Gempp und Hügel überzeugt – er werde in den kommenden Jahren absterben, denn das Dieselöl könnte bereits die Wurzeln geschädigt haben, die den Wassertransport in den Stamm leiten.

Viel schlimmer ist aber der Schaden an der Baumrinde. Eine Baumrinde ist dreigeteilt. Außen schützt die Borke den Baum vor Wettereinflüssen, hinter der Borke liegt die Bastschicht, in der Nährstoffe aus den Blättern in andere Baumteile transportiert werden. Unter dem Bast wiederum liegt das sogenannte Kambium. Im Kambium werden neue Zellen gebildet, von dort geht das Stammwachstum aus. All diese Rindenschichten wurden von dem Unbekannten beschädigt.

Steht man auf dem Spielplatz, ist nicht zu erkennen, wer sich durch den Baum auch nur annähernd gestört fühlen könnte. Die Linde steht mittig auf dem Platz, der Schattenwurf auf umliegende Häuser ist gering.

„Dass jemand auf einem Gemeindegrundstück einen Baum beschädigt, weil er ihn offenbar dort weghaben will, das ist unglaublich und eine Straftat“, regte sich Gempp auf. Er schätzte den Wert des Baumes bezüglich Alter und Höhe auf rund 30 000 Euro.

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