Von Arne Bicker Freiburg. 2:0, das scheint so etwas wie das Lieblingsergebnis des SC Freiburg in den ersten Runden des DFB-Pokals zu sein. Mit diesem Resultat kickten die Südbadener im Pflichtspielauftakt den Regionalligisten Eintracht Trier aus dem Wettbewerb; gleichlautende Endstände gab es auch in der Vorsaison beim 2:0 in Neustrelitz sowie vier Jahre zuvor beim SV Elversberg 07. Schade nur, dass in diesem Fall für die zwei Tore von Julian Schuster und Karim Guédé noch keine Bäume gepflanzt werden. Das passiert erst ab dem ersten Bundesligaspiel, welches den SC Freiburg am Samstag bei einer weiteren Eintracht, jener in Frankfurt, erwartet. Die Werbeabteilung der „badenova“ ist da eigen: Der DFB-Pokal gilt nicht. Ansonsten will der Freiburger Energie-Dienstleister in der nun beginnenden Bundesliga-Spielzeit für jedes Tor des Sport-Clubs einen Baum pflanzen. „Wir wollen damit die Energiewende für alle quasi auf dem Fußballplatz verwirklichen und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt leisten“, so Vorstand Thorsten Radensleben. Eine Art Energiewende strebt in der Bundesliga auch der SC Freiburg an: Das monatelange Abstiegsgezittere der Vorsaison soll sich nach Möglichkeit nicht wiederholen. Zur Untermauerung für dieses Stoßgebet wird gern die Tatsache herangezogen, dass die Truppe von Trainerguru Christian Streich keinem derart rabiaten Personalwechsel unterworfen wurde wie anno 2013. Im Vorsommer hatten mit Max Kruse, Johannes Flum, Daniel Caligiuri, Cedric Makiadi und Jan Rosenthal fünf wichtige Spieler den Club verlassen. Echte Stammspieler waren jedoch nur Kruse, Makiadi und Caligiuri. Kruses Stürmernachfolger Admir Mehmedi brachte es in der Vorsaison auf ein Dutzend Treffer, darf also als gleichwertiger Ersatz betrachtet werden. In diesem Sommer verließen mit Torwart Oliver Baumann (Hoffenheim), Innenverteidiger Matthias Ginter (Dortmund) und Gelson Fernandes (Stade Rennes) erneut drei Stammspieler den Club. Der Grad des „Ausblutens“ ist also qualitativ gleich zu bewerten. Immerhin verfügt der SC mit geschätzten 15 Millionen Euro an Ablöse über eine gut gefüllte Kasse. Während die badenova entscheidet, wo die „Torbäume“ gepflanzt werden – die erste Birke soll in Merdingen am Tuniberg, weitere an anderen Orten zwischen Hochrhein und Nordschwarzwald verewigt werden –, muss Christian Streich entscheiden, welchen seiner beiden neuen Torhüter er als Nummer Eins zwischen die Pfosten pflanzt. Im letzten Testspiel gegen Stoke City (1:1) stand der 23-jährige Schweizer Roman Bürki im SC-Kasten, im Pokal war Sebastian Mielitz (25) dran. Streich wollte sich bislang nicht festlegen. Die Matthias-Ginter-Gedächtnis-Lücke in der Innenverteidigung soll Stefan Mitrovic (24, kam von Benfica Lissabon) schließen. Doch Streich setzte in Trier den 19-jährigen Amateur Marc-Oliver Kempf neben Routinier Pavel Krmas ein. Bliebe die Frage, ob das so auch am Samstag in Frankfurt ablaufen wird. „Das verrate ich nicht“, so Streich. Immerhin fand der 49-jährige eine Antwort auf die Frage, ob der SC mit seinen Torerfolgen eine spärlich besiedelte Lichtung oder einen kleinen Wald anpflanzen will: „Ha ja, ich hoff‘ auf jeden Fall auf ein ordentliches Wäldele!“ Und dabei lachte er dann doch befreit auf wie selten.